Das Konzept hinter der gemeinwesensbezogenen Sozialarbeit ist, dass nicht nur mit der Szene selbst gearbeitet wird, sondern auch mit dem Umfeld. Es gehe darum, einen Blick aufs Gemeinwesen zu haben und in beide Richtungen für Verständnis zu werben – für die Nachbarschaft, aber auch für die Szene. Jacqueline sieht sich als Vermittlerin. Außerdem sei es ihre Aufgabe, Bedarfe im Umfeld zu erkennen und herauszufinden, wo es hake. Dafür kooperiert ihr Team mit anderen sozialen Trägern. Außerdem bietet sie Workshops zum Umgang mit der Szene an, für die Mitarbeiter*innen der Berliner Stadtreinigung, die rund um das Kotti die Straße reinigen. Auch mit den Teams des FHXB-Museums und der Mittelpunktbibliothek hat sie schon Workshops durchgeführt.
Die Sozialräume, in denen Jacqueline und ihre Kolleg*innen aktiv sind, liegen alle in SO36. Untersucht werden sollte ursprünglich auch, ob es Verdrängungseffekte durch die Kotti-Wache gibt. Jacqueline und ihre Kolleg*innen beobachten die „Szene“, wie sie sie nennen. Gemeint sind Menschen mit Suchterkrankungen. „Die Szene ist sehr mobil und verschiebt sich immer mal wieder.“ Über Anwohnerbeschwerden erhält das Team aktuelle Informationen, wo sich die Szene aufhält. Neben dem Schwerpunkt am Kottbusser Tor ist auch der Platz ohne Namen an der Falckensteinstraße ein Treffpunkt der Szene. Beschwerden der Anwohner*innen erhalten die Sozialarbeiter*innen über die bezirkliche Suchtbeauftragte, die diese über die App „Ordnungsamt Online“ und weitere Kanäle erreichen. Viele Menschen aus der Nachbarschaft wenden sich bei Fragen und Anliegen auch direkt an Fixpunkt e.V.