Suchtprävention

Depressive Frau sitzt am Lehrstuhl während zwei andere Frauen, die ihr beruhigend

Trinken, Rauchen, Kiffen, Essen, Hungern, Spielen – vieles kann zur Sucht werden. Ob ein Mensch süchtig wird oder nicht, hängt von verschiedenen Risiko- und Schutzfaktoren im persönlichen und gesellschaftlichen Bereich sowie vom Wirkungsversprechen und der Verfügbarkeit des Suchtmittels ab.

Als Suchtmittel gelten z.B. Alkohol und Zigaretten sowie illegale Drogen, insbesondere Cannabis, aber auch missbräuchlich verwendete Medikamente (z.B. Schmerzmittel oder anabole Steroide), die zu stoffgebundenen Süchten führen können. Darüber hinaus gibt es stoffungebundenen Süchte wie z.B. Medien- und Spielsucht oder Essstörungen.
Merkmal aller Suchtformen ist, dass sie Einfluss auf das zentrale Nervensystem nehmen und so Gefühle beeinflussen können. Häufig lösen sie Entspannungsmomente aus, sorgen somit zunächst für ein kurzfristiges Wohlbefinden und unterdrücken Anspannung und Ängste. Oftmals bleibt der Suchtmittelkonsum oder die Sucht lange Zeit im Verborgenen. Die Gefahr besteht, dass sich dadurch ein langfristiges riskantes Konsum- und Verhaltensmuster ausprägt. Die Sucht wird zum Dreh- und Angelpunkt aller Handlungen, Gedanken und Gefühle.

Entscheidend in der Suchtprävention ist eine Erziehung, die die Entwicklung von Resilienz fördert, um auf Schutzfaktoren sowie gesunde Bewältigungsstrategien zurückgreifen zu können, damit keine Sucht entsteht.

Der Bereich der Suchtprävention lässt sich in vier Bereiche unterteilen, die gleichermaßen in der präventiven Arbeit Beachtung finden.

Suchtformen

Zunächst lassen sich verschiedene Suchtformen unterscheiden, die in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen eine Rolle spielen und daher in Workshops oder Projekten thematisiert werden. Zum einen gibt es die legalen, stoffgebundenen Süchte, die durch den Konsum von Nikotin, Alkohol, Medikamenten, Koffein und Zucker entstehen können. Darüber hinaus sind auch illegale, stoffgebundene Süchte wie Cannabis, Chrystal Meth, Heroin, Kokain, Crack, LSD, K.O. Tropfen, Ecstasy etc. Teil des zu thematisierenden Spektrums.
Zum anderen besteht die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit stoffungebundenen Süchten wie beispielsweise Mediensucht, Internetsucht, Essstörungen (Magersucht, Binge-Eating Störung, Bulimie etc.), Spielsucht etc.

Sucht und Gesetzeslage

Ergänzend zu verschiedenen Informationsbroschüren befasst sich die Suchtprävention auch mit der rechtlichen Seite des Konsums, indem Schülerinnen und Schüler für die Gesetzeslage im Bereich des Betäubungsmittelgesetz, Jugendschutzgesetz oder aber auch für Risiken im Straßenverkehr sensibilisiert werden.

Suchtentwicklung

Ein weiterer, wichtiger Bereich ist die Auseinandersetzung mit der Suchtentwicklung, die als psychosozialer Prozess verschiedenen Einflussfaktoren unterliegt.

Risiko- und Schutzfaktoren

Schließlich werden im Bereich der Suchtprävention auch Risiko- und Schutzfaktoren thematisiert, um mit Jugendlichen und Kindern schon in der Schulanfangszeit bei der Entwicklung von Lebenskompetenzen zu unterstützen und somit die Entstehung einer Sucht zu vermeiden.

Die Schule kann auf diese Bedingungen täglich alters- und situationsgemäß mit unterschiedlichen Mitteln einwirken. In der Schule gibt es viele Hilfsangebote. Wenn Sie betroffen sind, zögern Sie nicht, die Person Ihres Vertrauens z. B. die Klassenlehrerin anzusprechen!

Beratung und Hilfe bieten auch die Koordinatorinnen und Koordinatoren der Schulischen Prävention in den Schulpsychologischen und Inklusionspädagogischen Beratungs- und Unterstützungszentren (SIBUZ), die sich in jedem Bezirk befinden.