Wenn Kinder die Erstsprachen erlernen und gut beherrschen, fördert dies ihre schulische und persönliche Entwicklung. Es verschafft ihnen einen neuen Zugang zur Welt und zur Kultur der eigenen Herkunft. Auch andere Sprachen lassen sich dadurch einfacher lernen. Zum Beispiel Deutsch.
Der Erstsprachenunterricht (ESU) erfolgt in Berlin in verschiedenen Sprachen. Die Kinder erwerben Kenntnisse der deutschen Sprache und lernen zugleich, in ihrer Erstsprache – wie etwa Arabisch, Kurdisch, Polnisch, Russisch, Ukrainisch, Türkisch und Vietnamesisch – zu lesen und zu schreiben.
Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsvorhaben und Projekte ermöglichen es, Inhalte und Themenfelder in einen größeren Zusammenhang einzuordnen und Bezüge zum engeren und weiteren Lebensumfeld der Schülerinnen und Schüler herzustellen, um die Fachsprache von verschiedenen Unterrichtsfächern auch im Erstsprachenunterricht zu festigen und die Verknüpfung mit dem Regelunterricht zu stärken.
Unterstützung für Berliner Schulen
Schulen können die Mehrsprachigkeit fordern und Erstsprachenunterricht (ESU) anbieten, wenn mindestens zwölf Kinder daran teilnehmen. Bei der Einrichtung eines Erstsprachenunterrichtsangebot unterstützt die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie im Rahmen der haushalterischen Möglichkeiten. Erstsprachenunterricht (ESU) in Verantwortung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie wird zurzeit als freiwilliger, zusätzlicher Unterricht im Umfang von in der Regel zwei Wochenstunden angeboten.
Nach einer Anmeldung ist die Teilnahme für den Schüler oder die Schülerin verbindlich. Eine Abmeldung der Kursteilnahme kann schriftlich zu den Schulhalbjahren erfolgen.
Vorteile des Erstsprachenunterricht (ESU)
Die Schule unterstützt die Kinder dabei,
• die Erstsprache in Wort und Schrift zu beherrschen,
• weitere Sprachen zu verstehen und schneller zu lernen,
• ihre interkulturelle Handlungsfähigkeit zu erweitern,
• miteinander und im Herkunftsland der Eltern zu kommunizieren,
• die eigene Identität zu starken,
• eine Erziehung zu Toleranz und Verständnis zu erfahren,
• ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erweitern.