Gemeinschaftsschule

Schülerin im Klassenraum

Seit 2018 ist die Gemeinschaftsschule als schulstufenübergreifende Schulart im Schulgesetz fest verankert. Die Gemeinschaftsschule war im Schuljahr 2008/2009 als Pilotprojet eingerichtet worden.

Sie hat das Ziel, mehr Chancengleichheit und -gerechtigkeit durch längeres gemeinsames Lernen und eine optimale Förderung der individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten aller Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Eine maximale Lern- und Leistungsentwicklung wird durch differenzierende Lernangebote und den Ganztagsbetrieb ermöglicht. Die Gemeinschaftsschulen führen zu allen Schulabschlüssen.

Lerngemeinschaft von der Einschulung bis zum Schulabschluss

In der Gemeinschaftsschule ist das gemeinsame und individuelle Lernen von Klasse 1 bis 10 und sogar bis Klasse 13 festgeschrieben. Heute gibt es in Berlin 26 Berliner Schulen und Schulverbünde, davon einer in privater Trägerschaft.

Kooperationen
Gemeinschaftsschulen ohne eigenen Grundschulteil oder ohne eigene gymnasiale Oberstufe haben verbindliche Kooperationen mit Grundschulen oder Schulen mit gymnasialer Oberstufe. So erfolgen die Übergänge zwischen den Klassenstufen sicher und reibungslos.

Übergang 7. Klasse
Die Gemeinschaftsschüler wechseln automatisch in die 7. Jahrgangsstufe ihrer Schule, wenn die Schülerinnen und Eltern dies wünschen. Ebenso werden Schüler von Grundschulen mit denen verbindliche Kooperationen bestehen, vorrangig aufgenommen.

Film: Gemeinschaftsschulen leben Vielfalt

„Gemeinschaftsschulen leben Vielfalt“ – das ist das Motto zum 10-jährigen Jubiläum der Gemeinschaftsschule. Der Film zeigt, wie die Schulgemeinschaft das Konzept erlebt. Schülerinnen und Schüler, Eltern und Pädagogen berichten von ihren Erfahrungen und beschreiben auf eigene und kreative Weise den Alltag in den Schulen.

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Formate: video/youtube

„Gemeinschaftsschulen leben Vielfalt“ – das ist das Motto zum 10-jährigen Jubiläum der Gemeinschaftsschule. Der Film zeigt, wie die Schulgemeinschaft das Konzept erlebt. Schülerinnen und Schüler, Eltern und Pädagogen berichten von ihren Erfahrungen und beschreiben auf eigene und kreative Weise den Alltag in den Schulen.

Grundlegende Ziele der Gemeinschaftsschule

  • Die Gemeinschaftsschule soll zu mehr Chancengleichheit und -gerechtigkeit, unabhängig von den Voraussetzungen der Kinder und Jugendlichen, führen.
  • Die Fähigkeiten und Fertigkeiten aller Schüler sollen durch individuelle Förderung besser entwickelt und gefördert werden: Durch selbstständiges Lernen und die Unterstützung individueller Lernwege soll eine maximale Leistungsentwicklung ermöglicht werden.
  • Die Gemeinschaftsschule verzichtet auf die äußere Fachleistungsdifferenzierung als Organisationsprinzip.
  • Durch enge Zusammenarbeit der Lehrkräfte, schulischen Mitarbeiter, Schülerinnen und Schüler, Eltern und außerschulischen Partner entwickelt sich die Gemeinschaftsschule zum demokratischen Lern- und Lebensraum.
  • In der Gemeinschaftsschule ist die gegenseitige Anerkennung und Respektierung aller ein wichtiges Leitziel.

Individuelles Lernen stärkt individuelle Kompetenzen

Die Gemeinschaftsschulen haben bereits erfolgreich ein vielfältiges Lern-, Förder- und Profilierungsangebot entwickelt: Mit diesen Angeboten werden die Gemeinschaftsschüler nicht nur in ihren individuellen Lernwegen und beim selbständigen Lernen gestärkt, sondern können so auch individuelle Kompetenzen entfalten.

Das spiegelt sich beispielsweise in einem breiten Kanon an Basis- und Wahlpflichtkursen wider oder in Projekt-, Werkstatt- und Wochenplanarbeit, Arbeit im Lernbüro und im offenen Lernen.

Regelmäßige individuelle Lern- und Leistungsrückmeldungen ergänzen das halbjährliche Notenzeugnis oder können dieses auch bis zur Jahrgangsstufe 8 ersetzen. In der Gemeinschaftsschule können alle Abschlüsse bei entsprechenden Leistungen erworben werden.

Dokumente zur Gemeinschaftsschule

Cover Gemeinschaftsschule als Ziel

Leitfaden für Schulen

Dieser Leitfaden unterstützt interessierte Schulen beim Initiierungs- und Umsetzungsprozess und beantwortet u.a. die Fragen:
  • Welche Schulen können sich zu einer Gemeinschaftsschule umwandeln?
  • Was gehört in das pädagogische und organisatorische Konzept?
  • Welche Optionen hat eine Gemeinschaftsschule für eine gymnasiale Oberstufe (GO)?

Außerdem enthält der Leitfaden eine Checkliste, mit der die einzelnen Schritte auf dem Weg zur Gemeinschaftsschule dokumentiert werden können.

  • Leitfaden "Gemeinschaftsschule als Ziel"

    PDF-Dokument (363.1 kB) - Stand: Oktober 2021

  • Gemeinschaftsschule gestalten: Ein Praxisleitfaden

    PDF-Dokument (7.8 MB) - Stand: Oktober 2011

  • Gemeinschaftsschule gestalten: Materialsammlung

    PDF-Dokument (21.2 MB) - Stand: 2011

Wissenschaftliche Begleitung 2018 – 2019 Übergänge

Der vorgelegte Bericht stellt den Stand des Forschungsvorhabens nach 18 Monaten und zwei Phasen der Datenerhebung vor. Er formuliert in erster Linie Antworten auf die Frage nach der Übergangsgestaltung von der Grundstufe in die Sekundarstufe der Gemeinschaftsschule und basiert auf der Analyse flächendeckender Unterrichtsbeobachtungen, Gesprächen mit Schulleitungen,
Kolleginnen und Kollegen sowie mit Schülerinnen und Schülern der an der Untersuchung beteiligten Schulen. Antworten auf die Frage nach der Praxis individueller Förderung sind in den Aussagen zum Übergang aufgehoben.

  • Bericht über den Untersuchungszeitraum Juni 2018 bis November 2019

    PDF-Dokument (2.3 MB)

  • Bericht über den Untersuchungszeitraum Juni 2018 bis November 2019

    (Kurzfassung)

    PDF-Dokument (1.9 MB)

Wissenschaftliche Begleitung der Pilotphase 2008-2018

Abschlussbericht

Der vorgelegte Abschlussbericht zur wissenschaftlichen Begleitung der Pilotphase beinhaltet die Teilstudien:
  • Unterrichtsgestaltung und Unterrichtsentwicklung sowie
  • Lernstandsentwicklung (Kohortenvergleich eines zweimaligen Durchlaufes der Lernstandstests in den Klassenstufen 7 und 9).

Die Ergebnisse zeigen, dass die Entwicklung der Gemeinschaftsschulen hin zu einer Schule für alle Schülerinnen und Schüler von Fortschritten und der Verfestigung des Erreichten gekennzeichnet ist. Den Schulen gelingt es, die Schüler individuell zu fördern. Damit können die schwächeren Schülerinnen und Schüler an die Mitte herangeführt und die Leistungsstärkeren zu weiteren Lernfortschritten motiviert werden.

Die Gemeinschaftsschulen erreichen eines ihrer wesentlichen Ziele, nämlich die Trennung von Lernerfolg und sozialer Herkunft. Schülerinnen und Schüler mit einem sozial belasteten Hintergrund erreichen vielfach ähnlich gute Lernfortschritte, wie diejenigen aus weniger sozial belasteten Elternhäusern.

Auch dem Anspruch einer inklusiven Schule werden die Gemeinschaftsschulen weitgehend gerecht. Die Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf haben beachtliche Lernzuwächse erreicht, während sich im Vergleich von Klassen mit und ohne Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf keinerlei Nachteile des gemeinsamen Lernens feststellen lassen. Teilweise waren die Lernfortschritte in „inklusiven“ Klassen sogar besonders hoch.

  • Abschlussbericht: Wissenschaftliche Begleitung der Pilotphase Gemeinschaftsschule

    PDF-Dokument (2.0 MB)

Zielsetzung für die wissenschaftliche Begleitung war die prozessorientierte Evaluation der Entwicklung und Implementierung der Pilotphase Gemeinschaftsschule. Das bedeutet, die Schulen wurden im gesamten Qualifizierungsprozess begleitet und erhielten Hilfe bei der Entwicklung und kontinuierlichen Überprüfung ihrer Ziele und Qualitätskriterien.

Insgesamt bezogen sich die wissenschaftlichen Fragestellungen auf acht Themen:

1. Rahmenbedingungen
2. Entwicklung schulformbezogener Angebote
3. Entwicklung von Schulwahlmotiven und Entscheidungspräferenzen der Eltern
4. Management und Organisation der Schulen
5. Schulische Leistungen (u.a. Lernstandserhebungen in vier Fächern)
6. Schulklima
7. Gestaltung von Lernen und Unterricht
8. Transfereffekte.

Die Beauftragung zur wissenschaftlichen Begleitung erfolgte nach einer europaweiten Ausschreibung: Das Konsortium, besteht aus Rambøll-Management, der Arbeitsstelle für Schulentwicklung und Schulentwicklungsforschung der Universität Hamburg und den Schulentwicklungsexperten Ulrich Vieluf und Professor Dr. Johannes Bastian.

Die Zwischenberichte von 2008 bis 2013 finden sie nachstehend.

  • 4. Zwischenbericht

    Wissenschaftliche Begleitstudie Gemeinschaftsschule 2013

    PDF-Dokument (1.1 MB)

  • Anlage zum 4. Zwischenbericht

    Qualitative Fallstudien

    PDF-Dokument (557.9 kB)

  • 3. Zwischenbericht

    Wissenschaftliche Begleitstudie Gemeinschaftsschule 2012

    PDF-Dokument (1.9 MB)

  • 2. Zwischenbericht

    Wissenschaftliche Begleitstudie Gemeinschaftsschule 2010

    PDF-Dokument (942.4 kB)

  • 1. Zwischenbericht

    Wissenschaftliche Begleitstudie Gemeinschaftsschule 2009

    PDF-Dokument (2.6 MB)

  • Konzept der wissenschaftlichen Begleitung 2008

    PDF-Dokument (77.1 kB)

Kontakt

Weitere Informationen

Schüler und Schülerinnen vor der Schule

Wohin nach der Grundschule?

Im sechsten Schuljahr steht für die Kinder und ihre Eltern eine wichtige Entscheidung an: die Wahl der weiterführenden Schule. Die Grundschulen helfen den Eltern, denn jedes Kind soll die Schule besuchen, die seinen Fertigkeiten und Fähigkeiten am besten entspricht. Weitere Informationen

Das Berliner Schulsystem

Bildungswege

Die Berliner Schule ist mehrstufig aufgebaut. In den unterschiedlichen Stufen kann man unterschiedliche Schultypen durchlaufen, so dass es verschiedene Wege gibt, seinen Bildungsabschluss zu erlangen. Weitere Informationen