Berlin und Tokio: Das sind zwei faszinierende Metropolen mit jeweils einem ganz eigenen, besonderen Charakter. Berlin und Tokio: Das sind zwei Hauptstädte, die auf unterschiedliche Geschichten und Traditionen zurückblicken, die vieles unterscheidet, die aber auch wichtige Gemeinsamkeiten verbindet.
Einige der Dinge, die unsere Städte gemeinsam haben, sind die Herausforderungen, vor denen die Metropolen in einer globalisierten Welt stehen. Dazu gehören die Entwicklungen beim Klimawandel, gesellschaftliche Veränderungen wie der demographische Wandel und technologische Umwälzungen wie die Digitalisierung. Daraus ergeben sich viele konkrete Fragestellungen urbaner Politik und hierzu leistet der Austausch der Städte einen wichtigen Beitrag, um von den jeweiligen Erfahrungen zu lernen und um gemeinsam neue Ideen und innovative Lösungen zu entwickeln.
Der Rahmen für die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Tokio ist die am 14. Mai 1994 geschlossene Städtepartnerschaft, die mit der Kooperationsvereinbarung 2014 und den darin vereinbarten Kernthemen Stadtentwicklung, Umwelt und Kultur bekräftigt wurde.
Die jeweils andere Metropole übt eine große Faszination gerade auch auf junge Menschen und Unternehmen in Berlin und Tokio aus. Es gibt einen regen Jugendaustausch sowie vielfältige Kontakte zwischen Startups oder wissenschaftlichen Einrichtungen und auch in Kunst, Kultur und Sport. Seit vielen Jahren nimmt zum Beispiel ein Jugendfußballteam des Berliner Fußballverbandes e.V. an dem jährlichen Internationalen U-14 Jugendfußballturnier in Tokio teil. Umgekehrt fand in Berlin 2019 ein Internationales U-15 Jugendfußballturnier statt mit Mannschaften aus Tokio, Jakarta und Peking und damit aus den Städten in Asien mit denen Berlin seit jeweils 25 Jahren Partnerschaften pflegt. Nicht nur Fußball, auch Judo und Basketball setzen sportliche Akzente. Der Judo-Verband Berlin e.V. war Gastgeber für einen Austausch mit Judotrainern aus Tokio in Berlin und ALBA Basketball Berlin hat eine Kooperation mit der Deutschen Schule in Yokohama geschlossen. Ausgesprochen vielfältig ist auch das Spektrum des kulturellen Austausches. Es umfasst die Foto-Ausstellung “Tokyo Curiosity 2019” und die zuletzt im Dezember 2023 initiierte Manga-Ausstellung im Roten Rathaus sowie die Aufführung des Tokioter No-Theater Ensembles Umewaka Kennokai in der Philharmonie im Rahmen des Musikfestes Berlin und die Konzerttour des Deutschen Symphonie Orchesters Berlin in Tokio.
Zudem bestehen im Bereich der Wissenschaft zahlreiche Kooperationen. Alle drei großen Universitäten in Berlin (FU-Berlin, TU-Berlin, HU-Berlin) und die Charité pflegen seit mehr als 20 Jahren Kooperationen mit Universitäten in Tokio, die sich als ausgesprochen stabil und nachhaltig erweisen. Die HU-Berlin trägt darüber hinaus die Mori-Ogai-Gedenkstätte in der Luisenstraße in Berlin. Des Weiteren bestehen zahlreiche Kooperationen zwischen den außeruniversitären Forschungsinstituten u.a. Leibniz-Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft, Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie. Das Fraunhofer Institut und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unterhalten Kontaktbüros in Tokio und Kooperationen mit japanischen Institutionen.
Darüber hinaus ist Berlin Sitz des 1985 gegründeten Japanisch-Deutschen Zentrums Berlin (JDZB), dass neben den Außenministerien in Deutschland und in Japan auch vom Land Berlin unterstützt wird.