Die Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 bedeutete auch das Ende der demokratischen Selbstverwaltung in Berlin. Wie überall trat an ihre Stelle das “Führerprinzip”. Zum letzten Mal trat die Stadtverordnetenversammlung am 12. November 1933 zusammen. In der Zwischenzeit hatte die NSDAP bei den Berliner Wahlen am 12. März trotz Terror und massiver Propaganda mit 38,2 Prozent nicht die Mehrheit erreicht. Kommunistische und sozialdemokratische Stadtverordnete wurden an der Ausübung ihrer Mandate gehindert. Die Nationalsozialisten unterzogen die Stadtverwaltung einer rigorosen “Säuberung”, und sämtliche Magistratsmitglieder mit Ausnahme des Oberbürgermeisters verloren ihre Posten. Heinrich Sahm blieb zwar zunächst im Amt, allerdings wurde ihm vom preußischen Innenminister Göring in Person des früheren Chefs des NS-Hetzblattes “Der Angriff”, Julius Lippert, ein sogenannter “Staatskommissar” an die Seite gestellt. 1934 wurden die gewählten Organe der Berliner Stadtverwaltung im Zuge der politischen “Gleichschaltung” aufgelöst und abgeschafft. Am 9. Dezember 1935 trat Heinrich Sahm zurück.
Nach dem Rücktritt von Sahm übernahm Oskar Maretzky im Dezember 1935 die kommissarische Leitung des Oberbürgermeisteramts, die er bis zum 31. März 1937 innehatte, als er anlässlich der Ernennung Julius Lipperts zum Oberbürgermeister in den Ruhestand trat. Nach dem Rücktritt Lipperts im Juli 1940 übernahm Ludwig Steeg amtierend die Geschäfte des Oberbürgermeisters und verwaltete daneben kommissarisch das Amt des Stadtpräsidenten. Im April 1944 griff Hitler per Führererlass in den Status der Administration von Berlin ein, als die seit 1936/37 in Personalunion zusammengefassten Ämter des Oberbürgermeisters und des Stadtpräsidenten wieder getrennt wurden. Steeg verlor das Amt des Stadtpräsidenten, blieb aber kommissarischer Oberbürgermeister. Neuer Stadtpräsident wurde Joseph Goebbels. Im Februar 1945 schließlich wurde Steeg zum Oberbürgermeister ernannt und hatte dieses Amt bis zum Ende des Krieges inne.
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