4.1. Allgemeine Empfehlungen
Ob Text, Bild oder Videoclip – jeglicher Content auf den Kanälen von Verwaltungen und Behörden sollte vor der Veröffentlichung einer strengen Qualitätskontrolle unterzogen werden. Über die eigene Text- und Bildsprache sollten feste Verabredungen getroffen werden, an die sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Namen der Institution auf den Kanälen kommunizieren, halten.
Neutralität der Inhalte
Es werden keine parteipolitischen Inhalte veröffentlicht. Die Kommunikation von Amtsinhaberinnen und Amtsinhabern erfolgt nicht privat oder persönlich, sondern qua Amt.
Sachlichkeit der Inhalte
Verlässliche Aussagen und Fakten sind in der Social-Media-Kommunikation von Verwaltungen unabdingbar. Ironie funktioniert in der Regel nie und aggressive Reaktionen sind auch an anderen Orten bekanntlich fehl am Platz. In der Regel gibt das Thema den Ton vor. Da ist durchaus auch Platz für Heiterkeit und Wortwitz. Maßvoll eingesetzt belebt das die Kommunikation auch in den Sozialen Medien.
Ansprache der Community
Es wird empfohlen, die Ansprache zu verwenden, die in Ihrer Institution für die Kommunikation mit Externen üblich ist. Auch wenn Siezen und Duzen je nach Social-Media-Plattform unterschiedlich populär sind, sollte hier eine grundsätzliche Entscheidung erfolgen und ein Bruch in der Ansprache vermieden werden. Eine unbürokratische Kommunikation ist auch mit Siezen möglich.
Die Ansprache der Community sollte auf Augenhöhe stattfinden. Wer die Community ernst nimmt und Fragen zuverlässig beantwortet, steigert das Vertrauen in die Verwaltung. Reaktionen und Interaktionen führen zudem zu einer höheren Reichweite.
Infos zu Zeiten, in denen Sie für die Community erreichbar sind und reagieren können, sollten in der Profilbeschreibung und ggf. in automatisierten Antworten angegeben werden. Diese Geschäfts- und Reaktionszeiten sollten eingehalten werden.
Gendergerechte Sprache
Sofern keine eigenen Vorgaben oder Leitlinien zur gendergerechten Sprache vorliegen, wird eine neutrale Formulierung empfohlen: Person, Fachkraft, Mitarbeitende, Studierende oder Paarformulierungen (Bürgerinnen und Bürger).
Einsatz von Bildern und Videos
Mit ihrem Einsatz sollte in den Sozialen Medien nicht gespart werden. Dabei gelten für Bilder und Videos je nach Social-Media-Plattform unterschiedliche Empfehlungen für Formate, die sich in unregelmäßigen Abständen ändern können. Es empfiehlt sich daher, regelmäßig im Netz nach einer aktuellen Übersicht der empfohlenen Formate zu suchen.
Einsatz von Sharepics
Sharepics sind Bilder oder Grafiken mit einer emotionalen, konkreten und auf die aktuelle Agenda bezogenen Bild- und Textsprache. Es werden für Sharepics Vorlagen empfohlen, die auf den Vorgaben des Corporate Designs des Landes Berlin basieren.
Teilen von Inhalten Dritter
Wenn Inhalte von Medien oder anderen Accounts geteilt werden, sollten diese keine parteipolitischen Inhalte haben und immer mit eigener Kommentierung, z.B. Ergänzung oder Klarstellung versehen werden. Zudem sollten nicht einzelne Quellen bevorzugt und auf Ausgewogenheit geachtet werden. Wichtig: Die Inhalte sollten vor dem Teilen geprüft werden, ob auch bis zum letzten Absatz und Punkt alle Fakten korrekt sind.
Das Teilen von Inhalten anderer Verwaltungen und Behörden zur weiteren Verbreitung wird vor allem bei gesamtstädtischer Relevanz und Erfolgsmeldungen empfohlen.
Vier-Augen-Prinzip
Gerade wenn es schnell gehen muss, können sich Fehler einschleichen. Lassen Sie deshalb jeden (!) Beitrag vor der Veröffentlichung durch mindestens eine andere Person prüfen. Weitere Freigabeprozesse (z.B. durch Pressesprecherinnen und –sprecher oder Hausleitungen) regeln Sie bitte in Ihren Häusern. Zu bedenken ist dabei, dass jede Freigabeschleife Zeit benötigt.
Verifizierung
Verifizieren Sie Ihre Accounts und holen Sie sich die blauen Haken. Neben dem Effekt, dass Ihre Social-Media-Präsenzen glaubwürdiger erscheinen, kann sich dies positiv auf die Gesamtreichweite auswirken oder Ihnen einen erweiterten Funktionsumfang bieten.