Fortschrittsbericht zur Entwicklung des Flughafengebäudes Tempelhof

Pressemitteilung vom 06.08.2024

Aus der Sitzung des Senats am 6. August 2024:

Der Senat von Berlin hat heute auf Vorlage des Senators für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Christian Gaebler, den jährlichen Fortschrittsbericht zur Planung und Entwicklung des Flughafenareals in Tempelhof zur Kenntnis genommen. Der Bericht, der nun dem Abgeordnetenhaus vorgelegt wird, beleuchtet umfassend die Entwicklungen im Zeitraum Juni 2023 bis Mai 2024.

THF Tower

Das Projekt THF TOWER am westlichen Kopfbau des Flughafens Tempelhof wurde Mitte Juli 2023 eröffnet. Der Tower bietet eine barrierefreie Zugänglichkeit sowie eine begehbare Dachterrasse neben dem ehemaligen Fluglotsentower. Der Bund stellte für das Förderprojekt „Tower THF“ von 2016 bis 2019 Fördermittel in Höhe von bis zu vier Millionen Euro zur Verfügung.

CHECK-IN

Das Besucherzentrum CHECK-IN bietet Information und Einblicke in die Geschichte des Flughafens und verzeichnet steigende Besucherzahlen. Mit dem Verkauf von Tickets für Gebäudeführungen sowie Souvenirs und Büchern und dem Eintritt in den THF TOWER konnte die Tempelhof Projekt im Geschäftsjahr 2023 insgesamt 620.000 Euro einnehmen.
Für das Jahr 2024 sind weitere Entwicklungen im Führungsangebot vorgesehen. Geplant ist unter anderem die Einführung eines neuen Formats zum Thema Stadtentwicklung sowie die Erweiterung des Angebots für neue Zielgruppen, darunter Schulkinder und Geflüchtete sowie eine Radroute, die das Flughafengebäude mit dem Tempelhofer Feld verbindet.

Veranstaltungsnutzung

Am Flughafen Tempelhof fanden im Berichtszeitraum erneut zahlreiche Großveranstaltungen wie die Formula E, der SCC Marathon und Musikfestivals statt. Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen wie beispielsweise POSITIONS, die Inszenierung des „Floß der Medusa“ der Komischen Oper Berlin im Hangar 1 und Eigenveranstaltungen wie das Fest zum 75-jährigen Ende der Luftbrückenblockade stärkten den Kunst- und Kulturstandort Tempelhof.

Unterkunft für geflüchtete Menschen

Im April 2024 leben am Flughafen Tempelhof knapp 2700 geflüchtete Menschen in Containern, darunter gut 1400 im Bereich der Hangars 1, 2 und 3 sowie 1000 im Containerdorf auf dem Tempelhofer Feld und etwa 300 auf dem Parkplatz P 3 des Flughafens am Columbiadamm. Das Land plant erneut die temporäre Ausweitung der Unterkünfte auf dem Tempelhofer Feld. Dazu wurden geeignete Areale entlang des Columbiadamms identifiziert, um weitere Reserveflächen für bis zu 3000 zusätzliche Plätze vorhalten zu können. Die erforderliche Änderung des Tempelhofer-Feld-Gesetzes im Abgeordnetenhaus erfolgte im April 2024.
Jüngstes Projekt des Ausbaus der Infrastruktur für Geflüchtete am Flughafen Tempelhof ist der geplante Neubau einer Willkommensschule auf dem Parkplatz P 2 für bis zu 144 geflüchtete Kinder durch die Berliner Bildungsverwaltung. Die Tempelhof Projekt wird für die Schulcontainer mit Medien wie Wasser, Abwasser und Strom versorgen.

Baumaßnahmen

Im Projekt Betondeckensanierung Hangar 2 bis 7 wurde im August 2022 die Bauleistung für den 1. BA Hangar 5-7 ausgeschrieben und im Dezember 2022 vier Gewerke beauftragt. Die Umsetzung begann im Januar 2023 mit Hangar 7. Die Sanierungsarbeiten im Hangar 7 sind Voraussetzung für die Ansiedlung des Alliierten¬Museums des Bundes. Die Fertigstellung von Hangar 7 wurde im Mai 2024 abgeschlossen.

Dialogprozess zum Tempelhofer Feld

Der Flughafen Tempelhof ist der zentrale Austragungsort für den Dialogprozess der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. Die Tempelhof Projekt GmbH wird den gesamten Dialogprozess, im Rahmen eines Geschäftsbesorgungsvertrags, mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und dem Dienstleister Nexus, unterstützen und begleiten. Der Dialogprozess besteht aus drei Dialogwerkstätten, die im Juli 2024 mit einer Auftaktveranstaltung unter dem überdachten Vordach offiziell gestartet ist.