Beschluss der Vorzugsvariante 12h des 2. Bauabschnittes der neuen S-Bahn-Strecke S21 als Grundlage
Pressemitteilung vom 19.12.2023
Aus der Sitzung des Senats am 19. Dezember 2023:
In seiner heutigen Sitzung hat der Senat auf Vorlage der Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Manja Schreiner, die für den 2. Bauabschnitt der neuen S-Bahn S21 erarbeitete Vorzugsvariante 12h beschlossen. Damit wird die Grundlage für die Einreichung der Planfeststellungsunterlagen des 2. Bauabschnitts beim Eisenbahn-Bundesamt durch die Deutsche Bahn AG geschaffen.
Die S21 soll den nördlichen und südlichen Berliner Innenring verbinden und die bereits bestehende Nord-Süd-S-Bahn aus den 1930er Jahren, die ihre Kapazitätsgrenze bereits überschritten hat, entlasten. Zudem soll sie den Berliner Hbf für die nördlichen und südlichen Stadtbereiche besser erreichbar machen und in der südlichen Berliner Innenstadt am Gleisdreieck einen wichtigen Umsteigebahnhof für die von Ost nach West fahrenden U-Bahnen bilden.
Die Gesamtstrecke der S21 wird in drei Bauabschnitten (BA) gebaut. Der zweite BA führt durch ein hochsensibles und dicht bebautes Gebiet vom Berliner Hauptbahnhof zum Potsdamer Platz. Hier liegen zahlreiche wichtige Gebäude und Einrichtungen, die in die Planung einbezogen werden mussten, wie etwa der Reichstag, das Brandenburger Tor, die amerikanische Botschaft sowie die Denkmäler für die ermordeten Juden Europas sowie für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas. Auch müssen verschiedene unterirdische Anlagen, wie etwa die U-Bahn-Trasse der U5, die Tunnel der Bundesbehörden, des geplanten Besucherzentrums oder die bestehende Nord-Süd-S-Bahn, sowie die Spree berücksichtigt werden.
Im Ganzen hat die Deutsche Bahn 15 verschiedene Varianten mit Untervarianten für die Trasse geprüft. Aufgrund fehlender technischer oder finanzieller Machbarkeit, negativer Auswirkungen auf vorhandene Gebäude und unterirdische Anlagen, auf die Spree oder die Nord-Süd-S-Bahn stellte sich alleine die vorliegende Variante 12h als durchführbar dar. Diese teilt die Strecke südlich des Hauptbahnhofs in zwei eingleisige Tunnel auf, die je östlich und westlich am Reichstag vorbeiführen und sich am Brandenburger Tor wieder vereinen und zum Potsdamer Platz weiterführen.
Da die westliche der beiden Trassen den Bereich des „Denkmals der im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas“ tangiert, galt es, einen vorübergehenden Abbau des Denkmals für die Zeit der Bauarbeiten zu vermeiden und die Auswirkungen auf das Denkmal so gering wie möglich zu halten. Daher wurden die Planungen mehrfach deutlich überarbeitet, so dass in der jetzt vorliegenden Planung das Denkmal als solches baulich nicht mehr beeinträchtigt wird und die weiteren baubedingten Auswirkungen auf die Umgebung so gering wie technisch möglich ausfallen.
Der heutige Beschluss der Vorzugsvariante ist ein wichtiger Meilenstein in der Planung und Realisierung des zweiten Bauabschnitts der S21. Mit ihm wird die Grundlage für die Planfeststellung beim Eisenbahn-Bundesamt geschaffen, die wiederum die Basis für die Realisierung bildet.
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Pressestelle der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt