Umsetzung des Kindertagesstättenausbauprogramms, Bedarfsentwicklung und Fachkräfteausstattung in Kitas
Pressemitteilung vom 17.10.2023
Aus der Sitzung des Senats am 17. Oktober 2023:
Der Senat hat in seiner Sitzung am 17. Oktober 2023 die von Senatorin Katharina Günther-Wünsch vorgestellte gesamtstädtische Kindertagesstättenentwicklungsplanung (KEP) für die Kitajahre 2023/2024 bis 2027/2028 beschlossen. Der Bericht gibt einen Überblick über die Entwicklung der Platz- und Fachkräftesituation in der Kindertagesbetreuung im Zeitraum 2018 bis 2022. Ferner wird der Kitaplatz- und Fachkräftebedarf für die kommenden fünf Kitajahre prognostiziert.
Gemeinsam mit den freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe sowie den Kitaeigenbetrieben ist es demnach in den zurückliegenden fünf Jahren gelungen, die Zahl der angebotenen Plätze stetig weiter auszubauen. Zugleich ist die Zahl der betreuten Kinder im Betrachtungszeitraum weiter gestiegen.
In der Gesamtschau zeigt sich, dass der intensive Kitaplatzausbau der vergangenen Jahre zu einer deutlichen Verbesserung der Angebotssituation geführt hat. Der Kitaplatz- und Fachkräftebedarf wird auch in den nächsten Jahren weiter steigen. Ausgehend von der neuen Bevölkerungsprognose wird ein Betreuungsplatzbedarf in Höhe von rund 195.600 Plätzen bis zum Ende des Kitajahres 2027/2028 erwartet. Entsprechend müssen die Anstrengungen der Fachkräftegewinnung und Fachkräftebindung auf allen Seiten weiter fortgeführt werden.
Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Immer mehr Kinder werden in Berlin bereits ab den ersten Lebensjahren in Kitas oder in der Kindertagespflege gefördert und profitieren somit frühzeitig von qualitativ hochwertiger Bildung und Betreuung. Ich freue mich daher, dass mehr Kinder in Berlin eine Kita besuchen. Im Rahmen des Kita-Chancenjahres setzen wir unsere Anstrengungen fort, allen Kindern einen frühzeitigen Einstieg in die frühkindliche Bildung und Förderung zu ermöglichen. Hierfür werden weiterhin mehr Kitaplätze und qualifizierte Fachkräfte benötigt. Daher gilt es, den erfolgreichen Kita-platzausbau der letzten Jahre und die Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung konsequent weiter fortzuführen.“
Eckpunkte der Kindertagesstättenentwicklungsplanung für 2023/2024 – 2027/2028:- Die neue Bevölkerungsprognose 2021-2040 erwartet für das Jahr 2027 rund 265.800 Kinder im Alter unter sieben Jahren. Im Vergleich zum Jahr 2022 entspricht dies einem Aufwuchs von rund 2000 Kindern. Diese Prognose liegt um rund 14.700 Kinder unter der bisher gültigen Bevölkerungsprognose für das Jahr 2027.
- Mit dem voraussichtlich geringeren Bevölkerungswachstum bei den unter
- Siebenjährigen sinkt auch der Kitaplatzbedarf. So werden bis zum Jahr 2027 rund 195.750 Betreuungsplatzangeboten in Kitas und Kindertagespflege benötigt. Dies sind rund 4.850 Plätze weniger als in der vorherigen Kindertagesstättenentwicklungsplanung 2021-2026 veranschlagt wurden.
- Rund 11.000 zusätzliche Kitaplätze sind bereits in Bau beziehungsweise in Planung. Diese entstehen mit Mitteln des Bundes- und des Landesprogramms sowie im Rahmen städtebaulicher Verträge voraussichtlich bis 2027. Darüber hinaus sollen zusätzliche rund 3200 Plätze durch eine höhere Ausschöpfung bereits erlaubter, aber nicht angebotener Plätze erschlossen werden. Gleichzeitig wird in der Ausbauplanung eine jährliche Angebotsreduzierung, zum Beispiel durch die Aufgabe von Standorten, im Umfang von durchschnittliche rund 1500 Plätzen veranschlagt.
- Im Ergebnis besteht ausgehend vom aktuellen Angebot von rund 186.200 Betreuungsplätzen ein weiterer gesamtstädtischer Platzausbaubedarf in Höhe von rund 2890 Plätzen.
- Um den prognostischen Betreuungsplatzbedarf für das Kitajahr 2027/2028 zu erreichen, bedarf es ein Fachkräftebestand von rund 31.300 Vollzeitstellen. Dies sind rund 2.700 Vollzeitstellen mehr, als Ende 2022 in Berlin tätig waren.
- Unter den getroffenen Annahmen ist eine Deckung des prognostizierten Fachkräftebedarfs bis zum Kitajahr 2027/2028 möglich. Dies setzt eine Fortsetzung der Personalgewinnung im bisherigen Volumen voraus, aber auch einer stärkeren Personalbindung. Bis zum Jahr 2027 bleibt die Fachkräftesituation angespannt.
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