Jährlicher Bericht zur Umsetzung der Digitalisierungsstrategie „Bildung in der digitalen Welt“ und zum DigitalPakt Schule
Pressemitteilung vom 19.09.2023
Aus der Sitzung des Senats am 19. September 2023:
Der Senat hat in seiner Sitzung am 19. September 2023 auf Vorlage von Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, den jährlichen Bericht zum Umsetzungsstand der Digitalisierungsstrategie „Schule in der digitalen Welt“ und zum DigitalPakt Schule inklusive aller Zusatzvereinbarungen im Land Berlin zur Kenntnis genommen. Die Digitalisierungsstrategie „Schule in der digitalen Welt“ ist das Steuerungsinstrument der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF) zur Digitalisierung der Berliner Schulen. Die Strategie bietet digitale Lösungen aus der Perspektive der pädagogischen und administrativen Prozesse.
„Der zeitgemäße Ausbau der Schulinfrastruktur gehört für mich neben der Lehrkräftegewinnung und der Steigerung der Bildungsqualität zu meinen Kernaufgaben“, sagte Senatorin Katharina Günther-Wünsch. „Zur Schulinfrastruktur gehört für mich neben zeitgemäßen Schulneubauten und der Schaffung von dringend benötigten Schulplätzen auch der Ausbau der digitalen schulischen Infrastruktur beispielsweise mit schnellem Internet sowie die Integration digital gestützter Unterrichtssequenzen in den Schulalltag.“
Wichtige Handlungsfelder und Themen:
Implementierung digitaler Lehr- und Lernformen und deren Nutzung
Mit dem ‚Lernraum Berlin‘ und ‚itslearning‘ werden zwei digitale Lernplattformen zentral bereitgestellt und kontinuierlich weiterentwickelt. Diese beiden Lernplattformen nutzen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte für interaktives und digitales Lernen.
Berliner Schulportal
Das Berliner Schulportal ermöglicht mit einer einmaligen Anmeldung einen personalisierten und strukturierten Zugang zu digitalen Werkzeugen, digitalen Fachverfahren, digitalen Bildungsmedien und Serviceangeboten.
Schulversuch „Hybrides Lernen“
Seit Beginn des Schuljahres 2021/2022 arbeiten 18 Schulen in einem auf drei Jahre angelegten Schulversuch der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie zum hybriden Lehren und Lernen. Sie entwickeln und erproben Lehr- und Lernformen, die die wertvollen Erfahrungen aus der Pandemie aufgreifen, kritisch reflektieren und weiterdenken – über die technische Ausstattung hinaus. Im Schuljahr 2022/2023 wurde der Schulversuch um vier Schulen erweitert, die sich schwerpunktmäßig mit der Erarbeitung von Angeboten für besonders belastete Schülerinnen und Schüler befassen.
Aus-, Fort- und Weiterbildung
Das Lehren und Lernen mit und über digitale Medien sowohl in den allgemeinen Seminaren als auch in den Fachseminaren hat zunehmend an Bedeutung gewonnen. Insbesondere folgende Aspekte werden behandelt: Datenschutz und Urheberrecht, Lernmanagementsysteme, Nutzung digitaler Medien, Basiscurriculum Medienbildung, Cyber-Mobbing, Schule in der digitalen Welt.
Die Fortbildung Berlin bietet in jedem Schuljahr zahlreiche Fortbildungen als Präsenz- oder Online-Veranstaltungen zu medienpädagogischen Inhalten an. Die Angebote umfassen Fortbildungen zum Lernen mit und über Medien, zu Tools und Anwendungen, zu künstlicher Intelligenz und zum reflektierten Umgang mit Medien. Fortbildungen zum pädagogisch sinnvollen Einsatz von digitalen Geräten im Unterricht werden fortlaufend und bedarfsgerecht angeboten. Im Schuljahr 2022/2023 haben rund 570 Veranstaltungen zum Thema „Bildung in der digitalen Welt“ mit rund 7000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stattgefunden.
IT-Support und Service
Die allgemeinbildenden Schulen werden in der Betreuung der pädagogischen IT durch externe IT-Experten unterstützt. Ziel ist es, dass die Schulen an zwei Werktagen Unterstützung durch IT-Experten erhalten. Über 16, 8 Millionen Euro investiert der Senat in die IT-Administration an den Schulen. Ein neuer „Rahmenvertrag IT-Experten“ zur IT-Wartung wurde in diesem Jahr für die nächsten viereinhalb Jahre abgeschlossen, so dass die Kontinuität der seit 2016 im Land Berlin eingeführten IT-Wartung durch externe Fachleute an den allgemeinbildenden Schulen gesichert ist.
Mobile Endgeräte
Die Service- und Supportstrukturen zu den mobilen Endgeräten wurden ausgebaut. Die Meldungen erfolgten bedarfsorientiert durch die jeweiligen Schulen.
Pädagogische Beschäftigte:
Aktuelle Ausstattung (Stand 14. Juni 2023): 39.171 Geräte
Vorgesehen für die Beschäftigtengruppen: Lehrkräfte, Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter, Erzieherinnen und Erzieher, Fremdsprachenassistentinnen und Fremdsprachenassistenten, Pädagogische Unterrichtshilfen (PU), Betreuerinnen und Betreuer, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Psychologinnen und Psychologen, Sprachlernassistentinnen und Sprachlernassistenten. Letzte daten-schutzrechtliche Fragen werden schnellstmöglich geklärt.
Schülerinnen und Schüler:
55.171 mobile Endgeräte sind an Schülerinnen und Schüler ausgegeben worden, die unter anderem zum Bezug von Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket berechtigt sind und über kein eigenes Endgerät verfügen. Außerdem wurden Geflüchtete aus der Ukraine mit mobilen Geräten ausgestattet. Vorgesehen ist, die Klassenstufen 7 bis 10 auszustatten. Jährlich wird jeweils die Stufe 7 ausgestattet. Die Geräte verbleiben dann bei den Schülerinnen und Schüler bis in die Klassenstufe 10.
Ausbau der IT-Infrastruktur/Breitbandausbau/Passive Vernetzung/WLAN
In Zusammenarbeit mit dem ITDZ Berlin hat die SenBJF Rahmenverträge für die Leistungsfelder Breitband-Internet, Passive Infrastrukturverkabelung und WLAN ausgeschrieben. Das ITDZ Berlin ist mit einem übergreifenden Programmanagement beauftragt (Breitband- und WLAN-Ausbau an Schu-len – „BWAS-Programm“). Ziel ist die Ausstattung aller öffentlichen Schulen Berlins mit einer Bandbreite von 1GBit/s (symmetrisch) als Teil der Digitalisierungsstrategie. Hierfür war bzw. ist in allen Fällen ein neuer Glasfaseranschluss zu errichten. Im Jahr 2022 wurden über 100 Standorte und im Jahr 2023 werden weitere 200 Standorte angeschlossen. Alle öffentlichen allgemeinbildenden Schulen erhalten spätestens im Laufe der aktuellen Legislaturperiode einen leistungsfähigen Internetanschluss. Die berufsbildenden Schulen in zentraler Trägerschaft der SenBJF sind spätestens seit dem ersten Quartal 2021 mit einem solchen Breitbandanschluss ausgestattet.
Maßnahmen zum Ausbau der IT-Architektur
Die Hessische Lehrer- und Schüler-Datenbank (LUSD) wurde an die Berliner Bedarfe angepasst. Die Berliner LUSD unterstützt IT-technisch mittlerweile die gesamte schulische Laufbahn der Schülerinnen und Schüler von der Einschulung bis zum Verlassen des Schulsystems. Gerade wird die 600. öffentliche Berliner Schule an die LUSD angebunden.
DigitalPakt Schule
Das Land Berlin belegt im Hinblick auf die Mittelbindung im Bundesvergleich weiterhin einen der vorderen Plätze. Aktuell sind rund 90 Prozent der Fördermittel des Basis-DigitalPaktes in bewilligten Maßnahmen gebunden, die verbliebenen Mittel stehen angesichts steigender Preise als Steuerungs-reserve zur Verfügung. Rund 69 Prozent der für öffentliche Schulen bewilligten Mittel werden für Infrastrukturmaßnahmen (edukative Server, LAN- und WLAN-Ausbau) verwendet.
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