Gesamtstädtische Steuerung im Bereich der Hilfen zur Erziehung
Pressemitteilung vom 27.06.2023
Aus der Sitzung des Senats am 27. Juni 2023:
Der Senat hat in seiner Sitzung am 27. Juni 2023 auf Vorlage der Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Katharina Günther-Wünsch, den Bericht zum gesamtstädtischen Fach- und Finanzcontrolling der Hilfen zur Erziehung (FFC HzE) für das Jahr 2022 beschlossen. Der Bericht weist einerseits die Entwicklung der Ausgaben in diesem Bereich aus und zeigt andererseits fachliche Entwicklungen auf. Hilfen zur Erziehung sind Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch, auf die Eltern einen individuellen Rechtsanspruch haben. Sie unterstützen und entlasten Familien vorübergehend oder auf Dauer.
Beispiele für Projekte und Vorhaben des FFC HzE:
- Den bezirklichen Jugendämtern werden durch das Fachkonzept Flexibudget jährlich Mittel im Umfang von 7,2 Mio. Euro weiterhin zur Verfügung gestellt, um Angebote für Eltern, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in belastenden Lebenslagen umzusetzen. Den Familien und jungen Menschen wird hiermit ein niedrigschwelliger und unbürokratischer Zugang zu wohnortnahen Unterstützungsangeboten im Vorfeld der Hilfen zur Erziehung ermöglicht. Insgesamt werden derzeit 75 Angebote an 108 Standorten umgesetzt. Im Jahr 2022 haben 9.149 Personen Angebote aus dem Flexibudget genutzt, was einen Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 7.862 Personen bedeutet.
- Auch in 2022 war ein wichtiges Anliegen des Fach- und Finanzcontrollings Hilfen zur Erziehung die Stärkung der Regionalen Sozialpädagogischen Dienste (RSD). Zur Stärkung der personellen Situation der RSD wurden Instrumente, Ansätze und Verfahren zur Aus- und Fortbildung, zur Personalgewinnung, -entwicklung und -bindung abgestimmt. Zur Weiterentwicklung von Maßnahmen der Personalgewinnung und Personalbindung wird das Monitoring zur Personalfluktuation fortgesetzt.
- Durch eine systematische Wirkungsevaluation werden statistische Daten zur
Wirkung von Hilfen zur Erziehung in Berlin erfasst. Das Ziel sind strukturierte
Einschätzungen zur Wirksamkeit der Hilfen durch die Familien und die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, um eine gezielte Weiterentwicklung der Hilfen zur Erziehung zu ermöglichen.
Der Ausgabenanstieg blieb im Berichtszeitraum 2022 im Rahmen der Anpassungen der Entgelte. Nahezu unverändert war ebenso die Anzahl der gewährten Hilfen. Diese Entwicklung ist auch das Ergebnis des gesamtstädtischen Steuerungsansatzes, der auf Prävention im
Vorfeld einer Hilfe zur Erziehung und auf Wirkungen der Hilfen setzt.
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Sprecherin für Jugend und Familie