Senat beschließt Personalpolitisches Aktionsprogramm 2022/2023 − Evers: Müssen jetzt Weichen stellen, um auch 2030 attraktiver Arbeitgeber zu bleiben
Pressemitteilung vom 27.06.2023
Aus der Sitzung des Senats am 27. Juni 2023:
Ob Digitalisierung, flexibles Arbeiten, sichere Beschäftigung oder Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Arbeitgeberattraktivität hat viele Facetten. Das Land Berlin agiert hier vorbildlich. Das zeigt der Bericht zum Personalpolitischen Aktionsprogramm 2022/2023. Der Senat hat die Vorlage von Finanzsenator Stefan Evers in seiner Sitzung am 27. Juni 2023 beschlossen. Seit 2017 legt der Senat personalpolitische Schwerpunkte für den unmittelbaren Landesdienst in Aktionsprogrammen fest. Der aktuelle Bericht bezieht sich auf den Zeitraum vom 1. Juli 2021 bis 31. Dezember 2022.
Finanzsenator Stefan Evers: „Die wachsende Stadt braucht eine leistungsfähige Verwaltung. Es ist uns gelungen, den Personalbestand von rund 112.000 Beschäftigten im Jahr 2013 auf rund 130.000 im Jahr 2022 zu steigern. Wir sehen aber auch: Der Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt wird immer schärfer. Dieser Realität müssen wir ins Auge sehen. Die demografische Entwicklung setzt uns unter erheblichen Druck. Wir werden jetzt die Weichen stellen, damit wir als Verwaltung auch 2030 handlungsfähig sind und ein attraktiver Arbeitgeber bleiben. Das geht nur mit einem Modernisierungsschub, also mit schlankeren Strukturen, Digitalisierung und mehr Tempo und Flexibilität bei Stellenbesetzung und Personalentwicklung.“
Personelle Engpässe gibt es allen voran bei folgenden Berufsgruppen: den Lehrkräften, den Verwaltungskräften, dem Vollzugsdienst der Polizei, den Erzieherinnen und Erziehern sowie den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern. Daher setzt das Land Berlin verstärkt darauf, zusätzliche Nachwuchskräfte zu gewinnen und auszubilden. Umso wichtiger ist die zielgruppenspezifische Ansprache und Beratung zu Ausbildungen, dualen Studiengängen, Praktika sowie Tätigkeiten für Werkstudentinnen und -studenten.
Eine neue crossmediale Kampagne setzte hier Maßstäbe: Mach was du willst, aber machs mit uns. Die vielfältigen Möglichkeiten zum Berufseinstieg beim Land Berlin wurden gebündelt vermarktet. Die Kampagne wurde im vergangenen Jahr innovativ erweitert als Roadshow. Ein ausgebauter Elektro-Bus tourte als mobiles Career-Center von September bis Oktober mit unterschiedlichen Veranstaltungsformaten durch Berlin. An diesen Erfolg wird 2023 mit der Fortsetzung der Tour angeknüpft.
Das Land Berlin ist nicht nur einer der größten Arbeitgeber der Region, sondern auch größter Ausbildungsgeber. Damit einher geht eine große Verantwortung für die Beschäftigten. Konkret geht es vor allem darum, diskriminierungsfrei und wertschätzend miteinander umzugehen und Vielfalt als Bereicherung für das Arbeitsleben zu sehen.
Eine Bereicherung für das Arbeitsleben sind auch zeitgemäße und flexible Arbeitszeitmodelle. Die Corona-Pandemie hatte der Verwaltung einen großen Modernisierungsschub abverlangt. Die Telearbeit und das mobile Arbeiten wurden daraufhin erfolgreich verstetigt und intensiviert. Der Zuspruch zu diesen Angeboten ist enorm, insbesondere bei den jungen, neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Das betrifft auch das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Denn flexible Arbeitszeiten sind wichtig, um auf veränderte Lebens- und Erwerbsmuster von Frauen und Männern reagieren zu können. Die Zielstellung muss eine landesweite und behördenübergreifende Arbeitskultur sein, die familiäre Verpflichtungen als Selbstverständnis sieht und nicht als Hindernis. Hierzu zählt auch die Einführung eines eigenen landesweiten Gütesiegels zur Zertifizierung der Familienfreundlichkeit: Das Gütesiegel Familienfreundlicher Arbeitgeber Land Berlin.
Fair geht es auch bei der Bezahlung zu. Das Ergebnis der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Länder vom 29. November 2021 wurde systemgerecht auf die beamteten Dienstkräfte übertragen.
Hintergrund:
Gemäß dem Beschluss des Abgeordnetenhauses vom 23. Juni 2022 ist das Personalpolitische Aktionsprogramm 2022 und 2023 fortgesetzt worden. Der Senat berichtet für die Hauptverwaltung und die Bezirke über aktuelle personalpolitische Themen und deren Umsetzung, insbesondere Personalgewinnung, Personalentwicklung, Arbeitgeberattraktivität sowie Reformvorhaben des Dienst- und Tarifrechts. Der aktuelle Bericht wird dem Abgeordnetenhaus nun zur Kenntnisnahme zugeleitet.
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Sprecherin der Senatsverwaltung für Finanzen