Bericht über Fokusprojekte vorgelegt 44 Projekte mit 21.000 Wohnungen befinden sich in der Umsetzung – Größte Zahl an Neubauvorhaben in östlichen Bezirken
Pressemitteilung vom 28.02.2023
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (SenSBW) hat in der 9. Sitzung der Senatskommission Wohnungsbau einen Bericht über den Stand der sogenannten Fokusprojekte vorgelegt. Fokusprojekte umfassen alle größeren laufenden Wohnungsbauprojekte in den neuen Stadtquartieren, im kooperativen Baulandmodell, bei den städtischen Wohnungsbaugesellschaften sowie bei privaten Bauherren mit einer Größe ab 200 Wohneinheiten. Die ständigen Mitglieder der Senatskommission hatten sich darauf verständigt, dass die SenSBW ab dem Jahr 2023 quartalsweise einen Kurzbericht erstellt und in der Senatskommission präsentiert. Derzeit gibt es in Berlin 194 Fokusprojekte. Die größte Zahl an Neubauvorhaben gibt es mit 26.000 WE in Pankow, gefolgt von 17.400 WE in Treptow-Köpenick sowie 16.600 WE in Lichtenberg und 14.000 WE Spandau.
12 Projekte mit ca. 4.500 WE konnten bereits bis Anfang des Jahres fertiggestellt werden, wie zum Beispiel die Kaisergärten in Lichtenberg, Q218 oder Rhinstraße 43; Projekte in Marzahn-Hellersdorf wie die Karl-Holtz-Straße 12 und das Stadtgut Hellersdorf; die Daumstraße 75 oder Waterkant in Spandau.
Zudem befinden sich 44 Projekte mit ca. 21.000 WE in der Umsetzung; 36 Projekte mit ca. 34.000 WE im vorbereitenden Stadium; 75 Projekte mit ca. 50.500 WE sind im laufenden Bebauungsplanverfahren; bei 20 Projekten mit ca. 7.400 WE ist das Bebauungsplanverfahren abgeschlossen, es besteht aber Planungsrecht. Insgesamt befinden sich 164 Fokusprojekte, also 85 Prozent, im Zeitplan.
Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey: „Berlin wächst und somit auch unser Bedarf an bezahlbaren Wohnungen. Trotz aller Herausforderungen, vor denen wir beim Bau neuer Wohnungen aktuell stehen, zeigen die Fokusprojekte, dass es vorangeht. Es ist ein wichtiges Signal, dass bereits in diesem Jahr weiter Wohnraum in Größenordnungen geschaffen wurde und zahlreiche Projekte in der Planung und Umsetzung sind. Die Arbeit an den großen Wohnungsbauprojekten in der Senatskommission Wohnungsbau ist ein wichtiges Instrument, das auch weiter voranzubringen.“
Der Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Andreas Geisel: „Der Statusbericht zeigt: Das Baugeschehen geht auch in schwierigen Zeiten weiter. Die großen Projekte ab 200 Wohnungen sind wichtig, um den dringenden Bedarf an neuen und bezahlbaren Wohnungen zu decken. Berlin ist auf dem richtigen Weg, darf aber nicht nachlassen, auch weiterhin mit den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften und anderen privaten Bauherren Projekte in der gesamten Stadt zu realisieren.“
Mit der Planung von Wohnungen sowie Neuen Stadtquartieren wird in der Regel ein Bedarf an Potentialflächen für Kompensationsmaßnahmen im Land Berlin ausgelöst. Potentialflächen für Kompensationsmaßnahmen sind im Land Berlin jedoch rar. Eine Möglichkeit zum Ausgleich ist das Berliner Ökokonto. Das in Arbeit befindliche gesamtstädtische Kompensationsmanagement soll der effizienten Steuerung von Bedarfen und Angeboten hinsichtlich Ausgleichsflächen für Natur- und Artenschutz dienen. Auf das Ökokonto sollen gesamtstädtisch bedeutsame Vorhaben, insbesondere Wohnungsbauprojekte zugreifen. Dies gilt auch für private Vorhaben, wenn sie entsprechende Kriterien erfüllen.
300 Wohnungen in der Müggellandstraße ermöglicht
Im Rahmen der Senatskommissionsgremien konnte eine Lösung für das Bauvorhaben der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft degewo an der Müggellandstraße 25 im Ortsteil Müggelheim gefunden werden. Es gehört zu den prioritären Wohnungsbauprojekten im Bezirk Treptow-Köpenick. Hier plant die degewo ein neues Quartier mit 50% mietpreisgebundenen Wohnungen.
Mit dem Ziel, bestehende Potenziale für den Wohnungsbau effektiver zu nutzen, den Bodeneingriff zu minimieren und gleichzeitig den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu begegnen, wurde die städtebauliche Dichte des Projektes überprüft.
Mit dem Bezirk Treptow-Köpenick konnte eine Verständigung gefunden werden, das Bebauungsplanverfahren mit einer höheren Dichte weiterzuführen. Eine Änderung des Flächennutzungsplans ist nicht erforderlich. Diese Entscheidung macht es möglich, dass 300 dringend benötigte Wohnungen errichtet und dem angespannten Wohnungsmarkt zur Verfügung gestellt werden können.