Beteiligungsbericht für 2020 verzeichnet trotz Corona-Krisenjahr positives Gesamtergebnis – Investitionen lagen mit 3,6 Mrd. Euro auf hohem Niveau
Pressemitteilung vom 26.10.2021
Aus der Sitzung des Senats am 26. Oktober 2021:
Die Beteiligungsunternehmen des Landes Berlin haben den wirtschaftlichen Auswirkungen des Corona-bedingten Krisenjahres erfolgreich getrotzt: Im Ergebnis wurde ein Gesamtüberschuss von rund 232 Mio. Euro erzielt. Die Investitionen lagen mit rund 3,6 Mrd. Euro auf einem hohen Niveau. Das geht aus dem Beteiligungsbericht für das Geschäftsjahr 2020 hervor, den der Senat heute auf Vorlage von Finanzsenator Dr. Matthias Kollatz beschlossen hat.
Dr. Kollatz: „Der positive Abschluss des Geschäftsjahres 2020 zeigt, wie gut unsere Unternehmen aufgestellt sind. Gleichzeitig ist das gute Ergebnis auch Ausdruck unserer Corona-Hilfen. Insgesamt sind rund 231 Mio. Euro aus dem Haushalt geflossen. Damit haben wir die Wirtschaft stabilisiert und einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Leistungsfähigkeit erbracht.“
Das Land Berlin war im Geschäftsjahr 2020 an 55 Unternehmen unmittelbar beteiligt, 47 Unternehmen des privaten Rechts und acht wirtschaftlich bedeutenden Anstalten des öffentlichen Rechts. Davon erzielten 48 Landesbeteiligungen ein positives oder ausgeglichenes Ergebnis. Im Vorjahr waren es lediglich 42. Die Berliner Wasserbetriebe AöR wiesen mit rund 281,5 Mio. Euro den höchsten Gewinn aus, die degewo AG mit rund 94,1 Mio. Euro den zweithöchsten.
Sieben der 55 Unternehmen – im Vorjahr waren es noch 13 – wiesen negative Zahlen aus. Zu nennen sind hierbei vor allem die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH mit einem Verlust von rund 391,4 Mio. Euro und die Messe Berlin GmbH mit einem Verlust von rund 67,3 Mio. Euro. Beide Unternehmen hatten 2020 aufgrund des drastischen Rückgangs beim Flugverkehr und der Absagen von Großveranstaltungen besonders stark unter der Corona-Krise gelitten.
„Ein wichtiger Wirtschaftsmotor sind die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften. Diese stechen bei den Investitionen mit rund zwei Mrd. Euro heraus – mehr als die Hälfte des gesamten Investitionsvolumens. Das ist ein Beleg dafür, dass die Wohnungspolitik hohe Priorität hat. Auch die Berliner Verkehrsbetriebe AöR werden mit dem Ausbau der Infrastruktur unserem hohen Anspruch an die Daseinsvorsorge gerecht. Das Unternehmen hat die Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um zwei Drittel gesteigert. Das aktuelle Volumen von 589 Mio. Euro macht somit knapp ein Sechstel der Gesamtsumme aus“, so Dr. Kollatz.
Im Beteiligungsbericht für das Geschäftsjahr 2019 wurden erstmals neben den summierten Zahlen auch die Ergebnisse der Unternehmen bezogen auf die Beteiligungsquote des Landes Berlin dargestellt. Diese anteiligen Zahlen bilden jetzt den Berichtsstandard für die Gesamtdarstellungen. Damit wird das wirtschaftliche Ergebnis des Portfolios, also die dem Land zuzuordnenden Gewinne, Verluste sowie Eigenkapital- und Schuldenentwicklungen, präziser dargestellt.
Die Berichterstattung zum Thema „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ wurde in diesem Jahr ergänzt um Erfahrungsstufen und Gesamtdurchschnittsangaben des tariflichen Stundenlohns von Frauen und Männern. Ebenfalls enthalten im Bericht ist der vertikale Vergütungsvergleich – die Relation zwischen den Vergütungen von Geschäftsleitungen und Beschäftigten der Landesunternehmen. Damit wird die Transparenz erhöht und eine Einschätzung hinsichtlich der Angemessenheit ermöglicht.
Für den Geschäftsleitungsvorsitz beträgt das durchschnittliche Vergütungsverhältnis zu den Beschäftigten 8,5 zu 1. Das Verhältnis von durchschnittlicher Vergütung der Geschäftsleitungsmitglieder (Manager) zur Beschäftigtenvergütung beträgt im Durchschnitt 5,6 zu 1. Für allein verantwortliche Geschäftsführungen (Einzel-Manager) wird mit einem Verhältnis von 3,9 zu 1 die geringste „Manager to Worker Pay Ratio“ ausgewiesen. Grundsätzlich sind die Unternehmensgröße und Branche entscheidende Einflussfaktoren für die Vergütungshöhe der Geschäftsleitungen und für das Lohnverhältnis zwischen Geschäftsleitungen und Beschäftigten. Im Ergebnis weisen die Landesunternehmen insgesamt angemessene Vergütungsrelationen auf.
Bestandteil des Berichts ist auch eine Übersicht zum Anteil der Frauen in Führungspositionen. Die Beteiligung von Frauen an Aufsichtsratsmandaten des Landes verbleibt mit 54,5 Prozent auf einem hohen Niveau. Der Anteil von Frauen an den Geschäftsleitungspositionen des Landes beträgt 37,3 Prozent. Das ist im bundesweiten Vergleich ein sehr guter Wert.
Der Beteiligungsbericht wird nun dem Abgeordnetenhaus zur Kenntnisnahme zugeleitet. Dieser wird danach allen Interessierten zum Download bereitstehen.
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Sprecherin der Senatsverwaltung für Finanzen