Bericht zur Chancengerechtigkeit an Schulen in der Pandemie
Pressemitteilung vom 22.06.2021
Aus der Sitzung des Senats am 22. Juni 2021:
Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, hat dem Senat heute den zweiten „Bericht zur Chancengleichheit an Schulen in Zeiten von Corona“ vorgelegt. Der Bericht nimmt Bezug auf die pandemiebedingte Sonderbelastung der Schulen und wird dem Abgeordnetenhaus vorgelegt. Mit ihren Maßnahmen zur Sicherung der Chancengerechtigkeit hat die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie weiterhin die besonders benachteiligten Schülerinnen und Schüler im Blick. Die Ferienlernangebote (z.B. Herbstschule, Winterschule, Frühjahrsschule, Sommerschule) im allgemeinbildenden Bereich und auch bei den beruflichen Schulen konzentrierten und konzentrieren sich auf das Aufholen von pandemiebedingten Lernrückständen in den Kernfächern und bieten zugleich Gelegenheit, soziales Lernen zu aktivieren. Neuzugewanderte Kinder und Jugendliche hatten dabei explizit die Möglichkeit, an den neuen Ferienschulangeboten in den Herbst-, Winter- und Osterferien teilzunehmen. Die Angebote der bisherigen Ferienschulen für geflüchtete Schülerinnen und Schüler werden auch weiterhin zusätzlich durchgeführt.
Für die Durchführung des schulisch angeleiteten Lernens zu Hause wurden Ende 2020 durch den Senat weitere 41.610 Leihgeräte für Schülerinnen und Schüler beschafft und an die Schulen verteilt. Den Schulen wurden über 11.000 mobile LTE-Router mit Mobilfunkanbindung zur Verfügung gestellt. Dies stellt eine pragmatische Übergangslösung dar, um eine gute Internetanbindung in den Schulen abzusichern.
Der Lernraum Berlin hat zum Schuljahr 2020/2021 bereits eine deutliche Aufstockung der Anrechnungsstunden für Lehrkräfte um fast das Doppelte erhalten. In Vorbereitung des nächsten Schuljahres 2021/2022 wird diese personelle Ressource weiterhin eingesetzt, um die Fortbildungs- und Beratungsangebote innerhalb der Lehrkräftefortbildung zum Umgang mit dem Lernraum Berlin weiter auszubauen. Seit Februar 2021 werden verschiedene Online-Fortbildungen auch zur Nutzung von itslearning, dem zweiten Berliner Lernmanagementsystem, angeboten. Zurzeit wird auch hierfür ein Team von Schulberaterinnen und Schulberatern qualifiziert, die speziell für die Implementierung von itslearning an den Schulen eingesetzt werden.
Die Lehrkräftefortbildung bietet die zahlreichen Fortbildungen derzeit in Form von Onlinekursen an. Die Angebote umfassen Fortbildungsveranstaltungen zu Fachdidaktik, zur Verknüpfung von fachdidaktischen und medienpädagogischen Inhalten sowie zum Themenbereich Inklusion und Ganztag. Über die Hälfte aller Onlinekurse hat konkrete Bezüge zum Thema Bildung in der digitalen Welt. Darüber hinaus werden auch Fortbildungen zum Thema Prävention häuslicher und sexualisierter Gewalt, Prävention von (Cyber-)Mobbing und Fortbildungen zur Gesundheitsförderung (Resilienz, Stressbewältigung) angeboten.
Im Zuge der Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus wurden in den Einrichtungen der Jugendarbeit, Jugendverbandsarbeit und der aufsuchenden Jugendarbeit die Angebote für Kinder und Jugendliche umgestellt. Die Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen haben durchgängig sehr vielfältige digitale Angebotsalternativen entwickelt.
Die Angebote der Hilfen zur Erziehung und der Eingliederungshilfe sind weitergeführt worden. In diesem Zusammenhang wurden auch lernunterstützende Angebote im Zuge der Kooperation von Schule und Jugendhilfe ausdrücklich ermöglicht. Beispielhaft hierfür ist das Angebot „Mobile Jugend-Lern-Hilfe.Jetzt“
Für die Förderung der psychosozialen Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in der gegenwärtigen pandemischen Lage spielen aktuell die gezielte Förderung von Schülerinnen und Schülern, die im Rahmen vorhandener Maßnahmen schwer erreicht werden, sowie die Elternarbeit eine wichtige Rolle. Zum 1. August 2021 sollen weitere 200 Schulen im Landesprogramm „Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen“ aufgenommen werden. Damit wird dann jede Schule über mindestens einen Sozialarbeiter oder eine Sozialarbeiterin verfügen.
Im Hinblick auf den Abbau potenzieller, pandemiebedingter Lernrückstände wurde in Berlin im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche für die Jahre 2021 und 2022“ das Programm „Stark trotz Corona“ entwickelt, welches sich in die Programmbereiche „Abbau von Lernrückständen“, „Frühkindliche Bildung fördern“, „Jugendarbeit stärken“, „Begleitung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in Schule und Alltag durch Sozialarbeit“ untergliedert.
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Pressesprecher für Bildung