Ein Einbruch in Haus oder Wohnung ist für Betroffene ein unerwarteter Schock: Die Verletzung der Privatsphäre, das verloren gegangene Sicherheitsgefühl oder andere schwerwiegende psychische Folgen, die nach einem Einbruch auftreten können, machen ihnen dabei oft mehr zu schaffen als der rein materielle Schaden.
Nach der Erfahrung der Polizei kann man sich davor schützen: Über ein Drittel der Einbrüche bleibt nicht zuletzt wegen sicherungstechnischer Einrichtungen im Versuch stecken. Aber auch richtiges Verhalten und aufmerksame Nachbarn können Einbrüche verhindern helfen.
“Bei mir wird schon nicht eingebrochen…”
Aus solchen und anderen Vorurteilen wird oft selbst auf einfache vorbeugende Maßnahmen zum Einbruchschutz verzichtet.
“Bei mir ist nichts zu holen …”
Falsch! Viele unterschätzen ihre Werte, Einbrecher hoffen immer auf lohnende Beute. Sie nutzen günstige Gelegenheiten wie schlecht gesicherte Türen, Fenster oder Terrassentüren und die Anonymität in Hochhäusern oder Wohnanlagen aus.
“Einbrecher kommen überall rein …”
Falsch! Nach polizeilicher Erfahrung sind die wenigsten Einbrecher gut ausgerüstete “Profis”, sondern meist Gelegenheitstäter, die sich schon durch einfache, wirkungsvolle technische Sicherungen abhalten lassen. Dabei wirkt sichtbare Sicherungstechnik eher abschreckend als anziehend: Sie bedeutet längere “Arbeitszeit” – und je größer der Zeitaufwand, desto höher das Entdeckungsrisiko!
“Einbrecher kommen nachts …”
Falsch! Einbrecher kommen oft tagsüber, wenn üblicherweise niemand zu Hause ist – zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, am frühen Abend, in der dunklen Jahreszeit auch schon bei einsetzender Dämmerung, oder an Wochenenden.
“Einbrecher muss man aufhalten …”
Falsch! Wer Einbrecher bemerkt, sollte sich ihnen keinesfalls entgegenstellen. Bei drohender Festnahme wehren sich Einbrecher häufig mit allen Mitteln; denn sie wollen nicht gestellt werden, vermeiden grundsätzlich jede Konfrontation und schützen sich sogar bisweilen vor Überraschung, indem sie Eingangstüren von innen abschließen oder blockieren.
“Ich schütze mich am besten mit einer Alarmanlage …”
Falsch! Einbruchschutz bringen in erster Linie mechanische Sicherungen, Einbruchmeldeanlagen verhindern keinen Einbruch, sondern melden ihn nur. Sie erhöhen allerdings das Entdeckungsrisiko für Einbrecher wesentlich und bieten dadurch zusätzlichen Schutz.
“Ich bin ja versichert und bekomme alles ersetzt…”
Falsch! Es kann verhängnisvoll sein, sich allein auf den Versicherungsschutz zu verlassen. Viele mussten nach einem Einbruch feststellen: Sie waren unterversichert. Zudem kann auch die beste Versicherung keine ideellen Werte wie lieb gewonnene Erinnerungsstücke ersetzen und schon gar nicht das verloren gegangene Sicherheitsgefühl zurückbringen oder psychische Folgen lindern.
Bei mehr als einem Drittel aller Wohnungseinbrüche blieb es beim Versuch, weil den Tätern buchstäblich „ein Riegel vorgeschoben“ war. Und auch eine aufmerksame Nachbarschaft schreckt Diebe ab.
Vorbeugungsempfehlungen der Polizei zum Schutz vor Wohnungseinbruch
Effektiver Schutz vor Einbrechern fängt bei einfachen Verhaltensregeln an. Gekippte Fenster und Terrassentüren sind geradezu eine Einladung für Diebe, lediglich ins Schloss gezogene Türen stellen kaum ein Hindernis dar. Die Polizei rät deshalb, Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit stets zu verschließen und die Haustür zweifach abzuschließen. Rollläden sollten zur Nachtzeit – nach Möglichkeit nicht tagsüber – geschlossen werden. Bei längerer Abwesenheit empfiehlt es sich, beispielsweise Räume über Zeitschaltuhren so zu beleuchten, dass Fremde nicht erkennen können, dass die Wohnung oder das Haus unbewohnt ist. Darüber hinaus sollte der Haus- oder Wohnungsschlüssel niemals außerhalb der Räume deponiert werden.
Wirkungsvollen Schutz bietet zudem die richtige Sicherheitstechnik, denn ein Drittel aller Versuche scheitert bereits an geeignetem Einbruchschutz. Einbruchhemmende Fenster und Türen verhindern z.B. das sekundenschnelle Öffnen mit einem Schraubendreher. Darüber hinaus zeigen die Erfahrungen der Polizei, dass auch eine aufmerksame Nachbarschaft entscheidend hilft, den ungebetenen Gästen die Tour zu vermasseln.
Alarmanlagen (Einbruchmeldeanlagen)
Einbruchschutz bringen in erster Linie sinnvoll aufeinander abgestimmte mechanische Sicherungen.
“Alarmanlagen” (Einbruchmeldeanlagen) verhindern keinen Einbruch, sondern melden ihn nur – sie können mechanische Sicherungen nur ergänzen, nicht ersetzen! Sie erhöhen allerdings das Entdeckungsrisiko für Einbrecher und bieten dadurch zusätzlichen Schutz.
Überwachungsarten einer Einbruchmeldeanlage sind…
- die Außenhautüberwachung, bei der Türen, Fenster und sonstige Gebäudeöffnungen auf Öffnen und gegebenenfalls Durchbruch überwacht werden, und …
- die Raumüberwachung, bei der vorwiegend jene Räume auf Bewegungen überwacht werden, die Einbrecher mit großer Wahrscheinlichkeit betreten werden, oder …
Die Mitarbeiter der Zentralstelle für Prävention, LKA Präv 3 (Technische Prävention) beim Landeskriminalamt beraten zu allen Fragen rund um die Sicherung Ihres Eigentums, insbesondere zum Schutz vor Einbruch, aber auch zu Einbruchmeldeanlagen.
Notruf der Polizei
Wenn Sie selbst Opfer eines Wohnungseinbruchs oder gar in Ihrem Umfeld mögliche Einbrecher bemerkt haben, informieren Sie sofort die Polizei, ggf. mit dem Versenden einer Notruf-SMS vom eigenen Mobiltelefon (Faxvorwahl vom Provider und die Nummer 030 4664 86418 eingeben). Die Mitteilung sollte beinhalten: WAS ist passiert? WO ist es passiert? WER meldet?