Polizist gibt Schüsse auf Fluchtfahrzeug ab
Polizeimeldung vom 17.07.2020
Neukölln
Nr. 1690
Gestern Vormittag hat ein Polizist in Neukölln zwei Schüsse aus seiner Dienstpistole auf ein flüchtendes Fahrzeug abgegeben. Bisherigen Ermittlungen zufolge entzog sich der BMW-Fahrer gegen 11.50 Uhr einer allgemeinen Verkehrskontrolle in der Hermannstraße.
Er wurde zunächst in die Kontrollstelle auf der Hermannbrücke geleitet und hielt dort auch an. Plötzlich fuhr er wieder an, direkt auf die Polizeikräfte zu und flüchtete. Während seiner anschließenden Flucht verursachte er an der Kreuzung Hermann- Ecke Siegfriedstraße einen Verkehrsunfall. Auf seiner weiteren Fluchtfahrt kam er in der Silbersteinstraße wegen einer roten Ampel zum Stehen. Er versuchte dann dort zwischen zwei Fahrzeugen, die er dabei beschädigte, zu wenden. In dieser Situation gab ein Polizeibeamter zwei Schüsse auf das Fahrzeug ab, als es auf ihn zufuhr. Anschließend setzte der bis dato unbekannte Mann seine Fahrt in Richtung Hermannstraße fort. Im weiteren Verlauf fuhr er auf ein weiteres wartendes Fahrzeug auf, das wiederum auf die davor befindlichen Fahrzeuge geschoben wurde. Der Fahrer flüchtete nun zu Fuß weiter. An der Kreuzung Silberstein- Ecke Walterstraße wurde er von einem 50 Jahre alten Passanten ergriffen, zu Boden gebracht und im
Anschluss durch nacheilende Einsatzkräfte festgenommen. Der Zeuge erlitt dabei leichte Verletzungen am Knie sowie am Ellenbogen und wollte sich selbst in ärztliche Behandlung begeben.
Zur Untersuchung seiner ausschließlich unfallbedingten Beschwerden brachten Rettungskräfte den Festgenommenen mit einer Kreislaufschwäche zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus, von wo aus er anschließend der Kriminalpolizei der Polizeidirektion 5 überstellt wurde.
Nach den ersten Erkenntnissen handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen der Polizei wegen Einbruchs, Diebstahls, Betrugs, Widerstands und Erpressung bekannten 32- Jährigen, der zudem mit vier Haftbefehlen gesucht wurde. Darüber hinaus fanden die Einsatzkräfte bei ihm einen gefälschten Pass.
Hinsichtlich des Fahrzeuges stellten die Ermittler fest, dass dieses Anfang Mai in Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern verkauft worden war. Allerdings sind die Eigentumsverhältnisse, insbesondere zu dem 32-Jährigen, noch ungeklärt, so dass der BMW sichergestellt wurde. Eine hohe Geldsumme, die sich nach öffentlichen Spekulationen im Auto befunden haben soll, wurde nicht festgestellt. Die weiteren Ermittlungen dauern an.