Mitte/Friedrichshain-Kreuzberg
Nr. 1402
Die Polizei Berlin hat heute zwischen 11.30 Uhr und 20.10 Uhr die Durchführung von insgesamt 14 Versammlungen in der Innenstadt gewährleistet und begleitet. Die größte Kundgebung fand zwischen 14 Uhr und 16 Uhr auf dem Alexanderplatz in Mitte statt. Rund 15.000 Personen versammelten sich, um gegen Rassismus zu demonstrieren. Aufgrund weiterer Zuströme wurden, nach kompletter Auslastung des Platzes, die Zugänge zu diesem geschlossen. Die Kundgebung erfolgte störungsfrei, wurde aber auf Intervention des Einsatzleiters von der Anmelderin aufgrund der anwesenden Menschenmenge vorzeitig beendet.
Nach der Kundgebung wollte eine weitere Anmelderin einen Aufzug durchführen und trat mit dieser Bitte an die Einsatzleitung heran. Nach anschließenden Gesprächen genehmigte dieser einen Aufzug und damit eine 15. Versammlung, vom Alexanderplatz bis zum Strausberger Platz in Friedrichshain. Hierfür erhielt sie von der Einsatzleitung eine Genehmigung. Die Versammlungsteilnehmenden wurden von Einsatzkräften an der Rückkehr zum Alexanderplatz gehindert, da dieser von ehemaligen Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmern noch voll von Menschen war, die sich zum Teil auf dem Nachhauseweg befanden. Die Aufzugsteilnehmenden reagierten darauf mit Schubsereien und Unmutsbekundungen, in deren Folge es vereinzelt zu Festnahmen kam. Letztlich konnte von der Anmelderin am Strausberger Platz eine Abschlusskundgebung abgehalten werden, bevor die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Endplatz in Kleingruppen verließen.
Rund eine Stunde nach Beendigung der Kundgebung gegen Rassismus sammelten sich mehrere hundert Personen in der Dircksenstraße zwischen dem Bahnhof Alexanderplatz und dem Berolinahaus, wobei auch Polizistinnen und Polizisten eingekesselt wurden. Aufgrund einer Festnahme einer männlichen Person nach einer Sachbeschädigung eines Einsatzfahrzeuges, erfolgten mehrfach Flaschen- und Steinwürfe aus der Menge heraus auf Polizeikräfte sowie Passantinnen und Passanten. Die Personen erhielten von den Einsatzkräften der Polizei Platzverweise und wurden angewiesen, sich zu entfernen. Darüber hinaus wurden mehrfach polizeiliche Maßnahmen über Lautsprecher angekündigt. Einige Personen kamen den Weisungen nach und verließen den Bereich. Bei einigen der verbliebenen Personen kam es in der Folge zu Festnahmen. Bei den Flaschen- und Steinwürfen wurden sowohl Einsatzkräfte als auch ein freier Pressefotograf verletzt.
Insgesamt kam es zu 93 Festnahmen wegen Landfriedensbruchs, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, versuchter Gefangenenbefreiung, Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz sowie Hausfriedensbruchs.
Es befanden sich rund 800 Polizistinnen und Polizisten zur Begleitung der Versammlungen im Innenstadtbereich im Einsatz. Insgesamt wurden 28 Einsatzkräfte leicht verletzt, von denen drei nach ambulanter Behandlung vom Dienst abtraten.