Warnung vor den Gefahren privater Proxy-Services und VPNs

Polizeimeldung vom 11.09.2024

berlinweit

Nr. 1866

Das Landeskriminalamt Berlin warnt vor den erheblichen Gefahren, die durch das Anbieten der eigenen Internetbandbreite über Proxy-Services und VPN-Dienste entstehen können. VPN- und Proxy-Dienste leiten den eigenen Internetverkehr über einen externen Server um, damit die eigene IP-Adresse verborgen bleibt. Durch aktuelle Ermittlungen konnte bestätigt werden, dass Cyberkriminelle gezielt die Dienste von Anbietern missbrauchen, um über Internetverbindungen privater Haushalte illegale Aktivitäten durchzuführen.
Aktuell verzeichnet das Landeskriminalamt Berlin einen signifikanten Anstieg an Verdachtsmeldungen sozialer Netzwerke, die auf die Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie hinweisen. Diese gemeldeten Inhalte werden oft als Collagen mit illegalen Bildinhalten gepostet, die zur Kontaktaufnahme über persönliche Chats in Messenger-Diensten aufrufen. Ermittlungen ergaben, dass diese Inhalte nicht von den Anschlussinhabern selbst veröffentlicht wurden, sondern durch Fremdzugriff auf deren Internetverbindungen.

Ermittlungen bestätigen Missbrauch von Proxyware-Diensten
Durch kürzlich durchgeführte Untersuchungsmaßnahmen wurde festgestellt, dass die Täter insbesondere die Dienste eines bestimmten Anbieters nutzten. Dieser Dienst ermöglicht es Nutzenden, ihre Internetverbindung gegen Bezahlung mit anderen zu teilen. Cyberkriminelle missbrauchen diese Möglichkeit, um ihre Identität bei illegalen Aktivitäten wie zum Beispiel dem Verbreiten strafrechtlich relevanter Inhalte zu verschleiern.

Handlungsempfehlung
Angesichts der wachsenden Gefährdungslage appelliert das Landeskriminalamt Berlin an alle Internetnutzenden, sich über die Risiken der Nutzung beziehungsweise dem Anbieten von Proxy-Services und VPNs bewusst zu werden. Um sich nicht selbst der Gefahr von Strafverfolgungsmaßnahmen auszusetzen, wird dringend empfohlen:

  • Vorsicht bei der Nutzung von Proxyware: Vermeiden Sie die Nutzung von Diensten, die Ihre Internetverbindung teilen, insbesondere, wenn Sie den Anbieter und dessen Sicherheit nicht kennen.
  • Verdächtige Aktivitäten melden: Sollten Sie ungewöhnliche Aktivitäten oder Inhalte in sozialen Medien bemerken, melden Sie diese umgehend den Plattformbetreibern.
  • Sicherheitssoftware installieren: Nutzen Sie auf allen internetfähigen Geräten zuverlässige Anti-Viren- und Anti-Malware-Programme.

Die weiterhin stark ansteigenden Fallzahlen und die Hinweise auf den internationalen Missbrauch der beschriebenen Dienste zeigen die Dringlichkeit einer umfassenden Aufklärung. Das Landeskriminalamt Berlin wird weiterhin eng mit nationalen und internationalen Sicherheitsbehörden zusammenarbeiten, um den Missbrauch der Dienste und die Verbreitung illegaler Inhalte wie Kinder- und Jugendpornografie zu bekämpfen.