Nr. 2101
Das Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei Berlin besteht in diesem Jahr seit nunmehr 50 Jahren. Der terroristische Anschlag während der Olympischen Sommerspiele in München 1972 gab Anlass für die Gründung der Spezialeinheit, welche ähnlich auch in anderen Bundesländern eingerichtet wurde. Das Ereignis hatte schmerzlich vor Augen geführt, dass die Polizei in Deutschland bis dahin nicht auf vergleichbare Szenarien vorbereitet war.
Aus 173 Bewerbern konnten 49 Schutzpolizisten gewonnen werden, welche sich am 1. November 1972 dem 1. SEK-Basislehrgang stellten. Diese mussten sich im Rahmen der Ausbildung zunächst besondere Kenntnisse erarbeiten. Zudem wurden spezielle Bewaffnungen und Einsatzmittel beschafft und erprobt.
Seitdem unterstützt das SEK bei der Bekämpfung des Terrorismus, bei Geiselnahmen, Entführungen, herausragenden Bedrohungslagen sowie bei Staatsbesuchen und bei Festnahmen von Personen, von denen eine erhebliche Gefahr auszugehen droht.
Zu den besonderen Einsätzen bei jährlich rund 500 Alarmierungen zählten 1975 die Entführung des CDU-Spitzenkandidaten Peter Lorenz, 1995 der Einbruch in eine Bankfiliale in Nikolassee, 2003 eine Geiselnahme in einem Linienbus am Sachsendamm, 2012 eine Geiselnahme in einer Bankfiliale in Zehlendorf, Maßnahmen anlässlich des Terroranschlags am 19. Dezember 2016 am Breitscheidplatz sowie die Bewältigung einer Geiselnahme innerhalb eines Kreditinstituts in Köpenick im Oktober 2020.