Gemeinsame Meldung mit der Staatsanwaltschaft Berlin
Nr. 1189
Zu einem tragischen Ereignis kam es gestern Vormittag in Charlottenburg. Zu beklagen sind eine getötete Frau sowie mehrere zum Teil schwerverletzte Personen.
Nach dem bisherigen Erkenntnisstand befuhr ein 29-Jähriger gegen 10.30 Uhr mit einem Auto den Kurfürstendamm in Richtung Wittenbergplatz. In Höhe der Rankestraße fuhr er auf den Gehweg. Dort erfasste er mit dem Fahrzeug mehrere Personen, setzte seine Fahrt auf der Fahrbahn in Richtung Wittenbergplatz fort, wobei er weitere Personen erfasste und nach einem Zusammenstoß mit einem anderen Auto in Höhe der Marburger Straße im Schaufenster eines Geschäfts zum Stehen kam. Zeugen hielten den aussteigenden Fahrer fest und übergaben ihn den alarmierten Einsatzkräften der Polizei Berlin.
Ebenfalls zum Ereignisort gerufene Rettungskräfte der Berliner Feuerwehr versorgten die Angefahrenen und weitere unter dem Eindruck des Geschehens stehende Menschen. Für eine Frau kam jede Hilfe zu spät. Sie verstarb noch am Ort. Bei ihr handelt es sich um eine Lehrerin einer Gruppe von 24 Schülern aus Hessen. Ihr Kollege wurde schwer verletzt. Sieben Jugendliche der Schülergruppe kamen schwerverletzt zur Behandlung in Krankenhäuser, sieben weitere Schülerinnen und Schüler wurden leichtverletzt. Darüber hinaus wurden 17 Passantinnen und Passanten unterschiedlich schwer verletzt und medizinisch versorgt. Fünfzig weitere Personen wurden psychologisch betreut.
Der 29-Jährige, der in Berlin wohnhaft ist und mit dem Auto seiner Schwester unterwegs war, kam in ein Krankenhaus, in welchem seine bei dem Aufprall erlittenen Verletzungen ärztlich versorgt wurden. Nach der Behandlung wurde er der Kriminalpolizei überstellt. Spezialisten des Kriminaltechnischen Instituts der Polizei Berlin untersuchten das Fahrzeug, welches im Anschluss sichergestellt wurde. Die weiteren Ermittlungen hat unmittelbar vor Ort eine Mordkommission des Landeskriminalamtes gemeinsam mit der zuständigen Bereitschaftsstaatsanwältin übernommen.
Derzeit liegen Indizien vor, dass es sich um eine Vorsatztat eines mutmaßlich psychisch erkrankten Mannes handeln könnte. Gleichwohl werden die Ermittlungen in alle Richtungen fortgesetzt.