Nr. 2173
Die Polizei Berlin setzte im September 2021, neben der individuellen Verkehrsschwerpunktsetzung der Direktionen, den Fokus auf das Thema „Ablenkung“ im Straßenverkehr. Hierzu wurden stadtweit Verkehrssicherheitsaktionen in Form von Präventions- und Überwachungsmaßnahmen durchgeführt.
Bei der Verursachung von Unfällen spielt das Thema „Ablenkung“ eine immer größere Rolle und ist als eine zunehmende, aber auch von vielen unterschätzte Gefahr im Straßenverkehr anzusehen. Bei der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr ist es immer erforderlich, die volle Konzentration auf das Verkehrsgeschehen zu richten. Bereits kurze Unaufmerksamkeiten können zu schweren Verkehrsunfällen führen. Die ablenkenden und zumeist fahrfremden Ursachen von Fahrzeugführenden sind vielfältig.
Insbesondere die verbotswidrige Benutzung von Mobilfunk- und anderen technischen Geräten lenkt den Blick der Fahrzeugführenden vom Verkehr ab, was bereits innerhalb einer Sekunde zu Blindflugstrecken führt.
Bei stadtweit 152 Verkehrsunfallpräventionseinsätzen wurden im September 2.453 Präventionsgespräche mit Verkehrsteilnehmenden unterschiedlichster Art geführt. Ihnen wurden die verschiedenen Erscheinungsformen von Ablenkung im öffentlichen Straßenverkehr erläutert und sie wurden mit den damit verbundenen Risiken konfrontiert. Gleichzeitig wurden sie dahingehend sensibilisiert, fahrfremde und andere Tätigkeiten, die die Aufmerksamkeit bei der Verkehrsteilnahme beeinträchtigen, zu unterlassen.
Im Ergebnis der gesamten Verkehrsüberwachungsmaßnahmen wurden an 404 stationären und 321 mobilen Kontrollstellen insgesamt 8.629 Fahrzeugführende kontrolliert. Insgesamt wurden 6.317 Verkehrsordnungswidrigkeiten im Fließverkehr, 12.246 Verkehrsordnungswidrigkeiten im ruhenden Verkehr sowie 325 Verkehrsstraftaten zur Anzeige gebracht. 121 Kraftfahrzeugführende waren ohne eine gültige Fahrerlaubnis unterwegs. Insgesamt nutzten 1.817 Verkehrsteilnehmende das Mobiltelefon während der Fahrt, darunter 1.511 Kraftfahrzeugführende, 34 E-Scooter-Führende und 272 Radfahrende.
Besonderes Augenmerk legten die Kolleginnen und Kollegen auch auf die folgenden Delikte:
Alkohol- und Drogenbeeinflussung:- 110 Personen nahmen alkoholisiert am Straßenverkehr teil; 28 Fahrzeugführende standen unter dem Einfluss von Drogen.
- Insgesamt missachteten 927 Verkehrsteilnehmende eine rote Ampel, darunter 312 Kraftfahrzeugführende, 73 E-Scooter-Führende und 541 Radfahrende.
- 1.367 Radfahrende fielen mit regelwidrigem Verhalten auf, das polizeilich geahndet wurde. Neben den 541 Rotlichtverstößen zählten insbesondere das unzulässige Befahren von Gehwegen mit 484 Feststellungen und 272 Ahndungen aufgrund der Nutzung von Mobiltelefonen während der Fahrt zu den häufigsten Beanstandungen.
Zur Geschwindigkeitsüberwachung wurden 93 Einsätze mit Handlasermessgeräten durchgeführt. Hierbei wurden 770 Überschreitungen festgestellt.
Bei weiteren Geschwindigkeitsüberwachungen durch die Direktion Einsatz und Verkehr wurden 49 Überschreitungen festgestellt, die mindestens mit einem Monat Fahrverbot geahndet werden. In einem Tempo-30-Bereich wurde eine Geschwindigkeit von 69 km/h, in einem Tempo-50-Bereich eine Geschwindigkeit von 117 km/h, in einem Tempo-60-Bereich eine Geschwindigkeit von 125 km/h sowie bei erlaubten 80 km/h, eine Geschwindigkeit von 167 km/h gemessen.
Die Polizei Berlin weist darauf hin, dass auch im Oktober im Stadtgebiet gezielte Verkehrssicherheitsaktionen durchgeführt werden.