Am 10. Juli 2010 kam es im Sommerbad Neukölln zu verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen zwischen zwei Gruppen von Jugendlichen, in deren Verlauf zwei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes bei einem Schlichtungsversuch durch Schläge und Tritte verletzt wurden. Auf Grund dieser Situation sah sich die Badleitung gezwungen, den Badebetrieb an diesem Tag vorzeitig zu beenden.
Am 16. Juli 2010 kam es im Sommerbad Kreuzberg zu körperlichen Auseinandersetzungen mehrerer Jugendlicher. Innerhalb kürzester Zeit bildete sich eine große Menschenmenge, die sich überwiegend aus Sympathisanten der streitenden Parteien zusammensetzte. Der eingesetzte Sicherheitsdienst konnte den Konflikt zunächst beenden. Die Kontrahenten riefen jedoch dazu auf, die Tat zu rächen und mobilisierten hierzu mittels Mobiltelefonen. Die Stimmung unter den Badegästen war emotional stark aufgeheizt. Auch in diesem Fall konnte die Situation, nach Einschätzung der Badleitung, nur durch das Beenden des Badebetriebs geklärt werden.
Vor diesem Hintergrund wurde im Jahr 2011 im Stab 42 (u.a. zuständig für die Koordinierung der Präventionsarbeit) der Direktion 5 die Idee entwickelt, ein Präventionsprojekt zu initiieren, in dem ortsansässige Menschen zu Konfliktlots*innen ausgebildet werden, um bei entstehenden Konflikten niedrigschwellig, sozialkompetent und kulturadäquat eingreifen zu können.