Im Rahmen von vier virtuellen Workshops wurden in Zusammenarbeit des Projektteams mit Vertreter:innen einschlägiger Organisationen aus folgenden Bereichen Lösungsansätze entwickelt:
- Beratungs-, Beschwerde- und Kontrollinstanzen
- Berufs- und Wohlfahrtsverbände
- Opferschutz
- Strafverfolgungsbehörden
- bezirkliche Entscheidungsträger
- professionell Pflegende und pflegende Angehörige
Bei der gemeinsamen Problemanalyse im ersten Workshop konnten basierend auf den Ergebnissen der empirischen Studien vier große Problembereiche identifiziert werden:
- Fehlende öffentliche Wahrnehmung des Themas „Gewalt in der Pflege“ und unzureichendes Anzeigeverhalten
- Ausbaufähige bezirkliche / übergeordnete Strukturen zum Schutz pflegebedürftiger Menschen und zur Verfolgung von Gewaltstraftaten
- Unzureichende Sensibilisierung / Qualifizierung in formeller und informeller Pflege
- Begrenzte Zugangs-, Kontroll- und Handlungsmöglichkeiten in formeller und informeller Pflege
Die in den Netzwerkworkshops diskutierten Lösungsansätze lassen sich in einer Vier-Felder-Matrix entlang der Dimensionen „Prävention – Intervention“ und „Informelle Pflege – Formelle Pflege“ grafisch darstellen.
Unter „Prävention“ sind in diesem Kontext gewaltvorbeugende Maßnahmen zu verstehen. Der Begriff „Intervention“ umfasst in diesem Schaubild sowohl Strafverfolgungsmaßnahmen als auch nicht-justizielle Maßnahmen, die nach einem entdeckten Gewaltvorfall zu Aufklärung, Kontrolle und Schutz vor weiteren Taten beitragen. Unter „formeller Pflege“ ist die Versorgung durch professionell Pflegende (z.B. ambulante Pflegedienste, stationäre Pflegeeinrichtungen) zu verstehen, während „informelle Pflege“ die Versorgung durch pflegende Angehörige beschreibt.