PaRis ist ein Forschungsprojekt, das Wege zur verbesserten Prävention und Verfolgung von Gewaltstraftaten gegen ältere, pflegebedürftige Menschen ebnet und beschreitet.
Das Projekt wird durchgeführt von einem Konsortium bestehend aus zwei Teams, der Deutschen Hochschule der Polizei unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Görgen und dem Landeskriminalamt Berlin mit dem Verbundkoordinator Matthias Prange.
Bild: Polizei Berlin
In einer Hellfeldstudie haben wir staats- und amtsanwaltschaftliche Verfahrensakten zu 354 Fällen von Gewaltdelikten gegen ältere Pflegebedürftige analysiert. Ausgewertet wurden z.B. Daten zum Tatkontext, den Entstehungsbedingungen und Erscheinungsformen von Gewalt sowie zu den polizeilichen Ermittlungen und zum justiziellen Verfahrensgang, um Handlungsimplikationen für die polizeiliche Ausrichtung in diesem Problemfeld ableiten zu können.
In einer parallel durchgeführten Interviewstudie haben wir 64 Akteur:innen von Strafverfolgungsbehörden, einschlägigen Beratungs- und Beschwerdestellen, Aufsichts- und Qualitätssicherungsinstanzen, Verbänden und Interessensvertretungen sowie aus dem Opferschutz, der ambulanten und stationären Pflege und der Wissenschaft zu ihren Erfahrungen mit dem Phänomenbereich „Gewalt in der Pflege“ befragt. Der Fokus lag hierbei auf der polizeilichen Präventions- und Ermittlungsarbeit in diesem Deliktsfeld sowie auf den Möglichkeiten einer vernetzten Zusammenarbeit aller relevanten Akteure. Unser Ziel war, durch die multiperspektivische Ausrichtung Erkenntnisse zum Phänomenbereich zu erhalten, die weit über die Hellfelderkenntnisse von Polizei und Strafjustiz hinausgehen.
Basierend auf den empirischen Ergebnissen dieser beiden Studien wurden in der zweiten Phase des Projekts verschiedene Veranstaltungen durchgeführt:
Auf der Basis dieser Ergebnisse entstehen die Konzepte, die wir benötigen, um pflegebedürftige Menschen besser vor Gewalt schützen zu können. Dazu gehört auch ein Schulungsmanual zur Sensibilisierung von Mitarbeitenden der Berliner Polizei, die mit pflegebedürftigen Opfern in Berührung kommen.
Den Projektabschluss bildet eine bundesweite multiprofessionelle Fachtagung, die für Ende dieses Jahres geplant ist und in der die Gesamtergebnisse des Projektes präsentiert werden.
Landeskriinalamt