Nicht nur in Berlin, sondern deutschlandweit ist die Lage in den Tierheimen dramatisch: Die Aufnahmekapazitäten sind ausgereizt, das Geld ist knapp und oftmals sind die Tierschützenden mittlerweile am Ende ihrer Kräfte. Ein wichtiger Grund für diese Überlastung der Tierheime ist die Masse an Heimtieren, die während der Corona-Pandemie unbedacht angeschafft wurden, für die jetzt jedoch oftmals Geld oder Zeit fehlen und die deshalb nun die Boxen und Gehege fluten. Wichtig ist hierbei festzuhalten, dass ein Großteil dieser Tiere nicht aus deutschen Tierheimen stammt, sondern aus dem illegalen Welpenhandel, von Onlinebörsen oder aus nicht seriösem Auslandstierschutz. Auffangen muss die z.T. aggressiven, schwerverhaltensauffälligen Tiere – allen voran Hunde, aber auch Katzen – bei uns das Tierheim Berlin. Zusätzlich zu der enormen Anzahl an Tieren, die in die Obhut des Tierheimes übergehen, verschärfen immer extremere Rassestandards bei vielen Heimtierarten
sowie fehlende Kenntnisse der Halter zu artgerechter Haltung und Fütterung die Lage.
Um auf diese Situation aufmerksam zu machen, typischen Problemen vorzubeugen und Bürgerinnen und Bürger bei der Wahl und Haltung des für sie am besten geeigneten Haustieres zu unterstützen, haben die Berliner Landestierschutzbeauftragte und der Tierschutzverein Berlin gemeinsam eine Veranstaltungsreihe rund um das Thema Heimtier in Leben gerufen. Durch Beiträge unterschiedlichster Experten und Expertinnen zu den verschiedenen Heimtierspezies soll aufgezeigt werden, wie missverstandene Tierliebe und falsche Erwartungen an das Tier sowie typische Haltungsfehler zu großen Tierschutzproblemen führen können und wie diesen durch eine richtige Herangehensweise der Tierhaltenden vorgebeugt werden kann.