Die Berliner Heimtierrunde am Mittwoch, den 19.06.2024 um 19 Uhr, gemeinsam organisiert von der Berliner Landestierschutzbeauftragten und dem Tierschutzverein für Berlin (TVB), widmet sich dem illegalen Handel mit Hunden und Katzen, welcher immenses Tierleid verursacht und insbesondere die Tierheime stark belastet. Dr. med. vet. Romy Zeller wird die vom Deutschen Tierschutzbundes e.V. seit zehn Jahren geführte Statistik über bekannt gewordene Fälle von illegalem Heimtierhandel vorstellen und analysieren.
In den vergangenen zehn Jahren wurden dem Deutschen Tierschutzverein mehr als 1.400 Fälle von illegalem Tierhandel bekannt. Dabei wurden knapp 21.000 Tiere illegal transportiert. Grob überschlagen wurde etwa jeden 3. Tag ein Fall von illegalem Tierhandel in Deutschland aufgedeckt. Auch wenn die Zahlen im Jahr 2023 einen geringfügigen Rückgang aufweisen, wird deutlich, dass der Handel weiterhin im großen Stil stattfindet. Anders als vor einigen Jahren werden jedoch vermehrt Einzeltiere geschmuggelt und als Privatverkäufe getarnt, obwohl sich dahinter illegale und gewerbliche Absichten verbergen. Nach wie vor ist von einer sehr hohen Dunkelziffer auszugehen. Deutschlandweit geraten Tierschutzvereine und Tierheime an ihre personellen und finanziellen Grenzen. Kostensteigerungen, insbesondere für Energie, Futter und tierärztliche Behandlungen, haben die Arbeit der uns angeschlossenen Vereine weiter erschwert. Gerade vor diesem Hintergrund stellt die Aufnahme illegal
gehandelter Tiere eine zusätzliche und vermeidbare Belastung dar, die aus Tierschutzsicht nicht weiter geduldet werden kann. Um die Problematik des illegalen Welpenhandels endlich effektiv einzudämmen, müssten länderübergreifende Maßnahmen ergriffen werden – beispielsweise eine europaweite Verpflichtung zur Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen, eine gesetzliche Regulierung des Internethandels, verstärkte Aufklärung der Bevölkerung, Schulung der Polizei und des Zolls, vermehrte Kontrollen sowie härtere Strafen für Händler:innen. Auch die Einführung einer Heimtierschutzverordnung, die u.a. einen verpflichtenden Sachkundenachweis vor Anschaffung eines Tieres enthalten sollte, sowie einer Positivliste, die festlegt, welche Tiere sich für eine Haltung in Privathand aus Tier- Natur- und Artenschutzsicht sowie aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Gesundheit überhaupt eignen, könnten den illegalen Handel mit Tieren weiter einschränken.
Gesetzlich bindende Regelungen zur Kostenübernahme durch die zuständigen Behörden sind ebenfalls dringend notwendig.
19. Juni 2024 - Illegaler Welpenhandel
Bild: Deutscher Tierschutzbund
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Illegaler Heimtierhandel
Tierschutzbeauftragte des Landes Berlin
Dr. Kathrin Herrmann
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