Flüchtlingsunterbringung in Bestandsgebäuden

Bestandsgebäude Bornitzstraße

Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) nutzt nicht nur speziell zur Flüchtlingsunterbringung errichtete Gebäude, sondern auch eine große Anzahl von bereits zuvor existierenden Immobilien („Bestandsgebäuden“), die entsprechend umgenutzt wurden. Es handelt sich dabei um unterschiedliche Gebäudearten wie Gewerbebauten, Bürogebäuden bis hin zu ehemaligen Kliniken oder Pflegeheimen. Auch reguläre Wohngebäude und umgenutzte Hotels/Hostels sind darunter. Die Bestandsgebäude stellen mit Stand 08/2022 über 50 Prozent der Unterbringungskapazitäten. Sie sind daher außerordentlich wichtig für die Erfüllung der Aufgaben des LAF.

Die ersten Bestandsgebäude wurden bereits vor 2015 als Unterkunft genutzt, die meisten wurden jedoch erst ab 2015 im Rahmen des großen Zuzugs von Geflüchteten in Betrieb genommen. Einige dieser Gebäude wurden für eine bestimmte Zeit durch das Land Berlin angemietet, andere befinden sich bereits in Landesbesitz. Besonders geeignete Gebäude werden entsprechend der neuen Nutzung als Unterkunft zur Unterbringung von Flüchtlingen durch die BIM (Berliner Immobilienmanagement GmbH) im Auftrag des LAF umgebaut.

Vor- und Nachteile der Nutzung von Bestandsgebäuden

Aufgrund des weiterhin großen Bedarfs an Unterbringungsplätzen stellen die Bestandsgebäude eine wichtige Säule der landeseigenen Unterkünfte dar. Dabei müssen die Grundrisse zum Teil an die neue Nutzung als Unterkunft baulich angepasst werden. Diese Umbauten verursachen zwar Kosten, sind jedoch meist günstiger als ein Neubau.

Durch die Neunutzung als Unterkunft für Geflüchtete erhalten leerstehende Gebäuden wieder eine Verwendung und Stadtquartiere werden wieder belebt. Dabei erfolgt im Gegensatz zum Neubau keine zusätzliche Flächenversiegelung. Auch städtebaulich ist die Nutzung von Bestandsgebäuden als Unterkunft – etwa eine leerstehende ehemalige Klinik – ein Vorteil. Denn Leerstand bedeutet häufig Verfall, die Umnutzung und damit verbundene teilweise Sanierung der Gebäude trägt dagegen zur Erhaltung des Stadtbilds und des städtebaulichen Gefüges bei.

Bestandsgebäude

  • Niedstraße - Umbau eines ehemaligen Rathauses zu einer GU
  • Fürstenwalder Allee
  • Konrad-Wolf-Straße
  • Brebacher Weg - Umbau eines ehemaligen Klinikgeländes zu einer GU
  • Bornitzstraße