Seit dem Mittag ist im Ankunftszentrum Tegel eine Impfaktion gegen Masern gestartet. Anlass war die Bestätigung eines Masernfalls in einem Wohnbereich des Ankunftszentrums, drei weitere Personen aus demselben Hallenkomplex zeigen Krankheitssymptome. Dort sind insgesamt 669 Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht. Die Erkrankten wurden auf der Krankenstation separiert. In Abstimmung mit dem zuständigen Amtsarzt des Gesundheitsamtes Reinickendorf hat das medizinische Personal des Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Tegel am Mittag mit der Überprüfung des Impfstatus und Impfung der Bewohnerschaft der zwei betroffenen Wohnbereiche begonnen. Durch das DRK wurden bislang rund 400 Impfdosen beschafft, die heute und morgen verimpft werden sollen. Bei Bedarf werden weitere Impfdosen beschafft.
Ein Amtsarzt des Gesundheitsamtes Reinickendorf ist vor Ort. Bis zum Abschluss der Impfaktion hat das Gesundheitsamt den betroffenen Hallenkomplex (zwei Wohnhallen sowie den Gemeinschaftsbereich) unter Quarantäne gestellt. Personen, die ihren Impfschutz nachweisen können, bekommen ein Bändchen und können sich frei bewegen. Jedem anderen wird ein Impfangebot gemacht. Es liegen Aufklärungsbögen aus, die Aufklärungsgespräche werden durch SprachmittlerInnen unterstützt. Wer sich impfen lässt, kann sich direkt danach wieder frei bewegen.Nach Auskunft der Betriebsleitung des DRK in Tegel ist die Kooperationsbereitschaft der Bewohnerschaft ebenso wie die Impfbereitschaft hoch.
Wer sich nicht impfen lassen möchte oder aufgrund von Schwangerschaft oder aus anderen medizinischen Gründen nicht geimpft werden kann, wird nach Überprüfung des Immunstatus auf Anordnung des Gesundheitsamtes in einem separaten Wohnbereich für 21 Tage unter Quarantäne gestellt.
Bisher hat lediglich eine Person die Impfung verweigert und in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt das Ankunftszentrum Tegel verlassen.