Zum heutigen Weltflüchtlingstag erinnert das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) daran, dass unsere Gesellschaft angesichts steigender Flüchtlingszahlen weltweit vor großen Herausforderungen steht.
LAF-Präsident Alexander Straßmeir:
„Laut UNHCR sind gegenwärtig mehr als 100 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, mehr als jemals zuvor. Unter ihnen sind viele Kinder und Jugendliche. Sie alle brauchen unsere Solidarität und wir als Gesellschaft sind aufgerufen, ihnen einen guten Start zu ermöglichen. Dafür brauchen sie neben Zugang zu Bildung vor allem gute Unterbringung. Gemeinsam als Land Berlin ausreichend Unterkunftsplätze zu schaffen, das ist die große Aufgabe, vor der wir stehen.“
Der Zugang von Asylsuchenden ist in Berlin im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. In diesem Jahr haben bis Ende Mai 6.375 (Vorjahr: 3.038) Menschen ein Asylgesuch im Berliner Ankunftszentrum in Reinickendorf gestellt, 3.786 (Vorjahr: 2.256) von ihnen blieben in Berlin, um hier das Asylverfahren zu durchlaufen. Die Hauptherkunftsländer der Asylsuchenden waren Moldau, Georgien, Afghanistan, Vietnam und die Türkei.
In den letzten Monaten stand das Fluchtgeschehen aus der Ukraine im Zentrum der Aufmerksamkeit. Diese Geflüchteten müssen kein Asylgesuch stellen, sondern erhalten im Zuge ihrer Registrierung einen Aufenthaltstitel für zunächst ein Jahr. Im Ukraine Ankunftszentrum Tegel wurden vom Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten seit dem 18. März 2022 39.466 Menschen erfasst. 16.687 Geflüchtete (42,3 Prozent) bekamen eine Zuweisung für Berlin, 22.774 (57,7 Prozent) wurden in andere Bundesländer verteilt. Dazu kommen diejenigen, die in Berlin online einen Aufenthaltstitel beantragt haben. Die meisten von ihnen sind derzeit privat untergebracht.
In den Unterkünften des LAF leben derzeit rund 23.000 Menschen, rund ein Drittel sind Kinder und Jugendliche. Sie stehen dieses Jahr im Fokus der Social Media Arbeit des LAF zum Weltflüchtlingstag. Wir haben mit ihnen über ihre Vorbilder, Ziele und Hoffnungen gesprochen. Den ganzen Tag über posten wir Gesprächsclips auf Instagram und Facebook, ein längeres Video wird im Laufe des Tags auf Twitter, Facebook und Instagram sowie auf der Internetseite des LAF veröffentlicht.