Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten Berlin (LAF) hat bereits zu Beginn der Pandemie im März 2020 mit Audio-Podcasts in verschiedenen Sprachen die Geflüchteten in Unterkünften über das Coronavirus informiert. Nun liegen angesichts der zweiten Welle der Pandemie aktualisierte Versionen der Podcasts mit wichtigen Hinweisen zum richtigen Verhalten und zum Thema Quarantäne in 13 Sprachen vor. Die Podcasts stehen unter hier zum Anhören bereit. Der Link kann über Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Telegram in der jeweiligen Sprach-Gemeinschaft weiter verschickt werden.
Wir bieten diesen Service nicht nur den geflüchteten Menschen in unseren landeseigenen Unterkünften an, die Podcasts können selbstverständlich auch zur Information in anderen Teilen der Bundesrepublik und darüber hinaus genutzt werden“, sagt Alexander Straßmeir, Präsident des LAF. „Neben den unter den Geflüchteten in Unterkünften am stärksten vertretenen Sprachen wie Arabisch, Farsi, Türkisch, Russisch und Vietnamesisch haben unsere Sprachmittler die Informationen etwa auch auf Tigrinya, Urdu, Kurmandschi oder Somali eingesprochen.“
Mit den mehrsprachigen Podcasts hatte das LAF bereits im Frühjahr während der ersten Welle der Pandemie gute Erfahrungen gemacht. Die Corona-Infos zum Anhören wurden nicht nur in Berlin tausendfach heruntergeladen, sondern erreichten Menschen in ganz Deutschland und weltweit in 82 Ländern. Straßmeir: „Unserer jungen Behörde ist bewusst, wie wichtig gute Kommunikation in diesen schwierigen Zeiten ist. Daher ist auch unsere Corona Task-Force als fachlicher Ansprechpartner bei Positiv-Fällen in Unterkünften weiterhin rund um die Uhr für die Betreiber, Gesundheitsämter und andere Stellen erreichbar und koordiniert die Quarantänemaßnahmen.“
Für die fachliche Kommentierung der aktuellen Pandemie-Entwicklungen konnte der Amtsarzt von Berlin Reinickendorf, Patrick Larscheid gewonnen werden. Der Mediziner ist unter anderem für die Kontrolle der Infektionsschutzmaßnahmen im Berliner Ankunftszentrum zuständig. „Ich halte die mehrsprachigen Informationen für äußerst wichtig. Die besondere Situation in den Unterkünften für Geflüchtete mit der extremen räumlichen Nähe erfordert von allen Bewohnenden große Umsicht“, sagt Larscheid.
„In meinen Empfehlungen wende ich mich insbesondere an Schülerinnen und Schüler. Sie sollen wissen, dass sie bei Einhaltung von Hygiene- und Distanzregeln auch weiterhin unbesorgt in die Schule gehen können.“
Das LAF ist in Berlin zuständig für rund 80 Aufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünfte wo rund 19.000 Menschen leben. In vielen Unterkünften teilen sie sich Küchen und Sanitäranlagen. Im Bezirk Pankow unterhält das LAF zusätzlich eine Quarantäne-Unterkunft, wo positiv getestete Geflüchtete und deren Kontaktpersonen zeitweise untergebracht werden können.