An der BFRA brennt die Luft – immer noch
Bild: Pascal Prey
Pressemitteilung vom 09.02.2021
Seit mehreren Jahren brennt es an der BFRA, die Löschversuche der Politik gingen bisher nicht über das Level Wasserpistole und nette Worte hinaus.
Bereits seit ca. zwei Jahren weist die Haupt-Jugend- und Auszubildendenvertretung gemeinsam mit den örtlichen Beschäftigtenvertretungen beständig auf die Probleme an der Berliner Feuerwehr- und Rettungsakademie (BFRA) hin. Eine zufriedenstellende Lösung hat die Berliner Landespolitik aus unserer Sicht bis heute nicht gefunden.
Seit dem ersten Halbjahr 2019 haben wir regelmäßig auf die eklatanten Probleme an der BFRA hingewiesen. Wir haben in persönlichen Gesprächen mit den Fraktionsspitzen von SPD, Grünen und Linken sowie den zuständigen Senatoren auf die Problematiken wie extremer Platzmangel, defekte Heizungsanlage, extrem schlechter baulicher Zustand, zu wenig Lehrpersonal und wichtige Ausbildungsinhalte, die ersatzlos gestrichen werden, regelmäßig aufmerksam gemacht.
Auch die Berliner Feuerwehr hat bereits 2017 erkannt, dass die BFRA räumlich an ihre Grenzen stößt und eine Bedarfsplanung für ein dringend benötigtes Lehrsaalgebäude und eine Übungshalle aufgestellt. Ende 2019 wurden nach zahlreichen Gesprächen endlich Mittel im Haushalt 2020/21 für den Bau der beiden Gebäude bereitgestellt (ca. 18 Mio. €). Ein langjähriger Nutzen für das Land Berlin schien sichergestellt.
Fast vier Jahre nachdem der dringende Bedarf für räumliche Kapazitäten erkannt wurde, gibt es immer noch keine nennenswerte räumliche Entspannung an der Ausbildungsstätte der Berliner Feuerwehr. Die Ausbildungszahlen werden trotz dessen konstant nach oben gefahren.
Da Mitte 2020 für die seit gut drei Jahren geplanten und seit Ende 2019 finanzierten Modularbauten eine Bauzeit von zusätzlichen 22 Monaten, zu den ursprünglich schon geplanten 18 Monaten, festgestellt wurde, wurde die abgeschlossene Planung und Finanzierung beider Modularbauten plötzlich gestrichen. Eine Information des im Abgeordnetenhaus zuständigen Hauptausschusses darüber erfolgte erst im Januar 2021.
Stattdessen wurde Mitte 2020 geplant, Teile eines ehemaligen Bürogebäudes anzumieten. Diese werden nun aufwendig umgebaut und sollen mindestens in den nächsten sechs Jahren für die Ausbildung der Berliner Feuerwehr genutzt werden. Nach Einschätzung von örtlicher Personalvertretung und Personen aus der Ausbildungsleitung bieten die angemieteten Etagen zwar eine schnelle, räumliche Entlastung, aber keine dauerhafte, zufriedenstellende Lösung.
Hinzu kommt, dass die jetzt angemietete Fläche gerade einmal 53 % der für das Lehrsaalgebäude angedachten Größe entspricht. Die 2017 geplante und dringend benötigte Übungshalle (knapp 2.000 m2) wurde ersatzlos gestrichen. Ein witterungsunabhängiges Üben praktischer Ausbildungsinhalte ist somit auch in den kommenden Jahren nicht möglich.
Ein Umzug an den zukünftig geplanten Standort TXL ist frühestens 2027 möglich; Voraussetzung dafür wäre aber ein störungsfreier Planungs- und Bauablauf. Und wie oft hat das in Berlin in der Vergangenheit funktioniert?
Sollte es nicht umgehend zur Erstellung und Umsetzung eines Gesamtkonzeptes für die Verbesserung der Ausbildungsbedingungen kommen, wird eine ganze Generation von Nachwuchskräften der Berliner Feuerwehr durch die katastrophalen Zustände an der Berliner Feuerwehr- und Rettungsakademie mangelhaft ausgebildet. Dieser Zustand gefährdet nicht nur die Kräfte der Berliner Feuerwehr, sondern auch die Sicherheit der Berliner Bevölkerung.
Für Rückfragen steht Ihnen die HJAV unter der Rufnummer (030) 9020 – 2263 oder per EMail über hjav@hjav.berlin.de zur Verfügung.
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