Der Comenius-Garten wurde nach den überlieferten Vorstellungen des Universalgelehrten und letzten Bischofs der Böhmischen Brüdergemeinde, Johann Amos Comenius (1592-1670), errichtet. In den Jahren 1987/88 wurde mit den Planungen für das Projekt „Comenius-Garten als Philosophen- und Schulgarten“, der auch als öffentlich zugängliche Grünanlage nutzbar sein sollte, begonnen.
Der Entwurf basiert auf der Idee, die Auffassung der Lehre Comenius räumlich umzusetzen: Der Park zeigt den Lebensweg des Menschen. Liebevoll angelegt ist er mit Skulpturen, Teich (“Weltmeer”), Wasserbecken, Beeten, Wiese und Bach (“Lebensquell”). Jeder Bereich ist nach Comenius-Werken benannt. Da ist der Walnussbaum, der für die “Schule des vorgeburtlichen Lebens” steht. Veilchenbeet, Rosenhain, Wiesenteppich, Irrgarten, Arzneigarten und der Pavillon, genannt “Seelenparadies”, zeigen das Grundschulalter. Eine von Kindern gerne für Tänze genutzte Bühne und eine Galerie sind die “Lateinschule”, die auf einem dreieckigen Podest am Eingang stehenden Geräte Teleskop, Spiegel und Mikroskop die Akademie. Außerhalb des Parks setzt sich der Lebensweg fort bis zum Böhmischen Gottesacker.
Zum 400. Geburtstag Comenius im Jahre 1992 stiftete die damalige tschechoslowakische Regierung darüber hinaus ein Denkmal von Comenius, welches ebenfalls seinen Platz im Comenius-Garten fand und von Alexander Dubcek enthüllt wurde. Träger des Comenius Gartens ist der Förderkreis Böhmisches Dorf.
Ins Neuköllner Paradies werden Besucher*innen einbezogen: Kitas haben eigene Beete, Obst wird gemeinsam geerntet – falls die Steppkes Kirschen und Co. nicht vorzeitig abreißen.
Entwurf 1987/92: Cornelia Müller, Elmar Knippschild, Jan Wehberg (Garten- und Landschaftsarchitekten)