Ressortübergreifende Gemeinschaftsinitiative

Mit der Ressortübergreifenden Gemeinschaftsinitiative (GI) des Landes Berlin soll die Zusammenarbeit aller Senatsverwaltungen gefördert werden, um die Mittel aus den verschiedenen Landesprogrammen verstärkt in benachteiligten Quartieren einzusetzen.

Die GI konzentriert sich, aufgrund der dort seit Jahren bestehenden verfestigten sozialen Unterschiede, u.a. auf die benachteiligten Quartiere in den Prognoseräumen Neukölln (umgangssprachlich Neukölln-Nord) und Gropiusstadt. Einzelne Förderprogramme reichen nicht aus, um die Problemlagen in den Aktionsgebieten umfassend anzugehen, daher setzt die GI auf eine verstärkte ressortübergreifende Zusammenarbeit.

Grundlage der GI sind Integrierte Handlungskonzepte (IHK) für jedes Aktionsgebiet, die prioritäre Schlüsselmaßnahmen enthalten. Die Umsetzung der GI erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen den Senats- und Bezirksverwaltungen, wobei die GI-Handlungskonzepte federführend von den Bezirken erstellt und fortgeschrieben werden. Die Senatsverwaltungen sind bestrebt, ihre Programme auf die Bedürfnisse der benachteiligten Quartiere abzustimmen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.

Die GI erfasst die bestehenden und übergeordneten Bedarfe in den benachteiligten Quartieren und kommuniziert diese an die politischen Entscheidungsträger. Da die Reaktion des Senats und des Haushaltsgesetzgebers nicht direkt von der GI beeinflusst werden kann, ist ein kontinuierlicher Dialog von großer Bedeutung. Während die Ressortbeiträge den Kern der GI bilden, sind für die Umsetzung der Schlüsselmaßnahmen entsprechend ausgestattete Regelstrukturen erforderlich.

Zu den Zielstellungen der GI gehören:

  • die Förderung der sozialen Inklusion
  • die Bekämpfung von Armut, Gewalt und Diskriminierung
  • die wirtschaftliche, kulturelle, soziale und ökologische Aufwertung der Quartiere im Sinne der Nachhaltigkeit
  • die Gesundheitsförderung
  • die Verbesserung der Lebens- und Umweltqualität unter Berücksichtigung des Klimawandels sowie
  • der Abbau von Bildungsbenachteiligungen und
  • die Verbesserung des Zugangs zum Arbeitsmarkt.

Integrierte Handlungskonzepte der GI

  • IHEK GI Gropiusstadt

    Der Zuschnitt des GI-Handlungsraums Gropiusstadt ist mit einer Ausnahme im Süden identisch mit dem Prognoseraum Gropiusstadt und umfasst damit die beiden Bezirksregionen Gropiusstadt West und Gropiusstadt Ost mit ihren vier Planungsräumen: Gropiusstadt Nord-West, Gropiusstadt Süd-West, Gropiusstadt Mitte, Gropiusstadt Süd-Ost

    Die Gropiusstadt ist ein Ortsteil im Süden Neuköllns und als Großsiedlung größtenteils von Walter Gropius geplant und zwischen 1962 bis 1975 erbaut. Ein großer Teil der Gropiusstadt ist 2020 zum Milieuschutzgebiet erklärt worden. Der Ortsteil beherbergt die QM-Kulisse “Gropiusstadt Nord”. Im Prognoseraum leben 37.591 Einwohnende (Stand 31.12.2020), viele davon sozio-ökonomisch benachteiligt.

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  • IHEK GI Nord-Neukölln

    Der Handlungsraum der GI Neukölln-Nord mit Germaniagarten umfasst 179.410 (Stand 31.12.2020) Einwohnerinnen und Einwohner und erstreckt sich über fünf ganze und zwei anteilige Bezirksregionen (BZR) in Neukölln (Neuköllner Mitte/ Zentrum, Reuterstraße, Rixdorf und Köllnische Heide, sowie Schillerpromenade und Britz) und dem Planungsraum Germaniagarten im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Damit ist er der größte aller GI-Räume in Berlin.

    Gegenwärtig gibt es neun aktive und drei verstetigte Quartiersmanagement (QM)-Gebiete des Förderprogramms “Sozialer Zusammenhalt” in Neukölln-Nord und Germaniagarten.

    Die sozio-ökonomische Situation in “Neukölln-Nord” mit Germaniagarten ist durch einen hohen Anteil an Kindern mit Lernmittelbefreiung, einer hohen Arbeitslosigkeit und Anzahl von Transferleistungsbezieher:innen geprägt.

    PDF-Dokument (7.5 MB)