Mai 2024: Neuköllns Denkmal des Monats

Märchenbrunnen und Spiegelbecken im von der Schulenburg Park

VON-DER-SCHULENBURG-PARK

Das aus dem frühen 20. Jahrhundert stammende Gartendenkmal Von-der-Schulenburg-Park liegt südlich des S-Bahnhofs Köllnische Heide zwischen Sonnenallee und Märchensiedlung. Benannt wurde der Park nach Rudolf Wilhelm Graf von der Schulenburg (1860-1930), er war preußischer Verwaltungsbeamter und von 1914-1917 Oberpräsident der Provinz Brandenburg.
Die regelmäßig gestaltete Anlage wird mittig durch eine lange Achse mit rechteckigem Wasserbecken und Platanenalleen an den Längsseiten betont. Zu den Außenseiten hin schließen sich Gehölzgruppen und Rasenflächen an. Den südlichen Abschluss bildet der Märchenbrunnen.

ENTSTEHUNG UND GESTALTUNG

Der Bereich wurde bereits 1913 als Grünfläche ausgewiesen, das sumpfige Areal konnte nicht bebaut werden. Ab 1923 erhielt der Park nach Plänen des Neuköllner Gartenbaudirektors Ottokar Wagler (1881-1954) seine heute noch ablesbare formale Gestalt mit einem abgesenkten Rasenparterre. 1934 entwickelte Gartendirektor Kurt Pöthig (1888-1951) den Park weiter, das rechteckige Wasserbecken wurde angelegt. Während des Zweiten Weltkrieges und danach kam es zu Beschädigungen, sodass ab 1950 unter Gartenamtsleiter Anton Lohrer erneut Umgestaltungen am Park sowie an den Bauten erforderlich waren. Dabei entstanden größere Rasenflächen im Südosten der Anlage.

Märchenbrunnen Nahaufnahme im Von-der-Schulenburg-Park in Neukölln

DER MÄRCHENBRUNNEN

Die Brunnenskulptur aus Muschelkalk entwarf der Bildhauer Ernst Moritz Geyger (1861-1941) ab 1915 im Jugendstil mit gotisierenden Formen. Bei Auftragserteilung war noch nicht klar, welchen Standort der Brunnen finden sollte. Aufgrund des 1. Weltkriegs verzögerte sich die Fertigstellung. Erst 1934 kam der Brunnen, der nach Geyger einen Dom des Waldes symbolisierte, an seinen Standort. Ab 1970 erfolgte eine erste Wiederherstellung und es wurden die Märchenfiguren Aschenputtel und Brüderchen und Schwesterchen, der Künstlerin Katharina Szelinsky-Singer (1918-2010) aufgestellt. 2001 musste der Brunnen erneut saniert werden, dabei wurden fehlenden Putten durch Neuschöpfungen von Anna Bogouchevskaja ersetzt.

Nahaufnahme vom Wasserbecken des Märchenbrunnens im von der Schulenburg Park Neukölln
Spiegelbecken mit Platanenallee und Märchenbrunnen im von der Schulenburg Park in Neukölln