März 2024: Neuköllns Denkmal des Monats

Dorfkirche Alt-Buckow Gesamtansicht von der Straße: schlichte Kirche mit Sichtmauerwerk, eckigem Kirchturm und Satteldach-Kirchenschiff, eingemauert mit Bäumen und Büschen im Vordergrund

DIE DORFKIRCHE ALT-BUCKOW

Die Dorfkirche Alt-Buckow im Südwesten des Stadtbezirks Neukölln ist eines der ältesten Bauwerke des Bezirkes Neukölln und die zweitälteste Kirche Berlins. Mit der Gründung des Dorfes Buckow um 1230 begann vermutlich der Bau der Dorfkirche. Zusammen mit dem Dorfteich, dem Rittergut und dem Schulzenhof bildet die Kirche das Zentrum der Dorfanlage mit langgestrecktem Anger. Im Jahre 1322 wurde die Kirche schließlich geweiht.

Dorfkirche Alt-Buckow Gesamtansicht von hinten: schlichte Kirche mit Sichtmauerwerk, eckigem Kirchturm und hohem Satteldach-Kirchenschiff mit Kriegsdenkmal und Büschen im Vordergrund

DIE ARCHITEKTUR

Ähnlich der nahegelegenen Kirche in Marienfelde, ist die Kirche in Alt-Buckow als Feldsteinbau im frühgotischen Stil errichtet worden. Sie gehört zu den ältesten Typen der Feldsteinkirchen im Berliner Raum und einer der frühesten in der Mittelmark. Dem Kirchensaal mit rechteckigem Grundriss ist über die gesamte Breite an der Westseite ein Turm vorgelagert. Das Erscheinungsbild des Kirchenbaus wird, neben dem hohen Turm und dem hohen Satteldach des Kirchenschiffes, vor allem durch das Sichtmauerwerk aus Granitquadern und gespaltenen Feldsteinen geprägt.

Innenansicht der Dorfkirche Alt-Buckow mit Kreuzgratgewölbe

UMBAUTEN UND VERÄNDERUNG

Um 1500 erfolgten einige Umbauten des Kirchenbaus im gotischen Stil. In diesem Zuge wurde unter anderem am südwestlichen Ende des Langschiffes ein Spitzbogenportal aus Ziegelformsteinen eingefügt und die Holzbalkendecke durch ein Kreuzgratgewölbe ersetzt, welches auch das Einbringen von Stützsäulen im Kirchenraum mit sich brachte. Die Gewölbefelder wurden von einem unbekannten Künstler mit Szenen des Neuen Testamentes gestaltet. Im Zuge der Reformation wurden die Malereien vermutlich überputzt. Während des Zweiten Weltkrieges erfuhr der Kirchenbau erhebliche Beschädigungen, bei denen vor allem das Dach betroffen war. Im Rahmen der Instandsetzung 1950 wurde die bereits 1912 begonnene Freilegung der heute fragmentarisch erhaltenen Gewölbemalereien fortgeführt. Als weitere künstlerische Gestaltung befindet sich in der Chorwand ein, von dem Künstler Sigmund Hahn 1964 gefertigtes, Bleiglasfenster.

JÜNGSTE MAßNAHMEN

Im Rahmen einer Restaurierungsmaßnahme im Winter 2021/2022 wurden die Gewölbeflächen, konserviert, gereinigt und die überfassten Rippen aus Ziegelformsteinen wieder freigelegt. Die bei den Löscharbeiten eines Schwelbrandes im Dachraum der Kirche 2016 entstandenen Wasserflecken an den Gewölbeflächen konnten überdeckt werden. Durch eine Oberflächenreinigung und eine zurückhaltende Retusche ist die Lesbarkeit der figürlichen Darstellungen der Deckenmalereien wieder gesteigert. Das Gesamterscheinungsbild des Kircheninnenraums orientiert sich nun wieder an der spätgotischen Gestaltungsphase der Kirche.

Erklärgrafik Geyer-Werke (768 x 1024 px) - 2