RS-Virus: So schützen Sie Neugeborene, Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen

Pressemitteilung vom 06.11.2024

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist bei Säuglingen und Kleinkindern der häufigste Erreger von akuten Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege. Besonders bei Säuglingen, Kleinkindern, älteren Menschen über 65 Jahren und Menschen mit Vorerkrankungen kann der Erreger schwere Atemwegserkrankungen hervorrufen. In der Erkältungssaison 2024/25 steht erstmals eine RSV-Schutzimmunisierung mit Nirsevimab für Säuglinge unter 12 Monaten zur Verfügung, die bei Geburt im Vivantes Klinikum Neukölln oder über die behandelnden Kinderärzte verfügbar ist. Das Bezirksamt Neukölln informiert daher gemeinsam mit dem Vivantes Klinikum Neukölln über das Virus, die RSV-Erkrankung und die Möglichkeit der Schutzimmunisierung.

Gesundheitsstadrat Hannes Rehfeldt: „Eine RSV- Infektion bei Säuglingen kann einen schweren Verlauf nehmen und auch lange nach der Erkrankung zu Komplikationen führen. Neben der individuellen Gefährdung sorgt das in den Wintermonaten regelmäßig auch für eine starke Belastung der Rettungsstellen und Kinderkliniken bis an die Kapazitätsgrenze. Der beste Schutz dagegen ist die Impfung, die für diese Altersgruppe dringend empfohlen wird.“

Chefarzt des Vivantes Klinikums Neukölln, Prof. Dr. Klemens Raile: „Wir nutzen die Chance, werdende Eltern bereits vor Geburt über die Möglichkeit der RSV-Schutzimmunisierung aufzuklären und damit möglichst allen Neugeborenen im Vivantes-Klinikum Neukölln diese Prävention einer schweren RSV-Infektion anzubieten. Wir stemmen diese Aufgabe im Perinatalzentrum gemeinsam mit dem Team der Klinik für Geburtshilfe und in Ergänzung des Angebotes der niedergelassenen Kinderärzte unseres Bezirks.“

Infektionen mit dem RS-Virus treten gehäuft im Winter auf. Die Krankheitszeichen nach einer Infektion ähneln meistens einer Erkältung: Bei Kindern beginnt es häufig mit einer laufenden Nase und Appetitverlust. Zudem können sich der Rachen, Luftröhre und Bronchien entzünden. Husten und Niesen folgen und häufig tritt Fieber auf. Im weiteren Verlauf können sich Infektionen der unteren Atemwege entwickeln mit schleimhaltigem Husten, darunter Bronchiolitis sowie Lungenentzündungen.
Bei Frühgeborenen können Aussetzer der Atmung (Apnoen) und eine schwere Entzündung der kleinsten Bronchien, die Bronchiolitis, auftreten. Wenn Ihr Kind oder Sie unter Atemnot leiden, die Flüssigkeitsaufnahme vermindert ist oder sich die Krankheitszeichen verschlechtern, sollten Sie ärztliche Hilfe suchen. Bei Kindern mit Vorerkrankungen und Frühgeborenen sollten bereits erste Warnzeichen wie Husten und Fieber prinzipiell ärztlich abgeklärt werden.

Auch Erwachsene können Krankheitszeichen eines Atemwegsinfekts zeigen, bei älteren oder geschwächten Menschen besteht die Gefahr, an einer Lungenentzündung zu erkranken. Erkrankte sollten möglichst zu Hause bleiben und insbesondere Gemeinschaftseinrichtungen nicht besuchen.

Das Risiko einer Ansteckung mit dem Virus lässt sich verringern, wenn Sie besondere Hygieneregeln befolgen: Enger Kontakt zu Erkrankten sollte möglichst vermieden werden, die Hände sollten regelmäßig gründlich gewaschen werden und Augen, Nase und Mund sollten möglichst nicht mit ungewaschenen Händen berührt werden.

Wer hustet oder niest, sollte sich abwenden und ein Einweg-Taschentuch benutzen oder Nase und Mund mit der Armbeuge bedecken (Niesetikette). Auch der bewährte FFP-2 Mund-Nase-Schutz verhindert zuverlässig gegenseitige Ansteckungen, wenn sich enge Kontakte nicht vermeiden lassen. Häufig benutzte Gegenstände wie Türklinken oder Kinderspielzeug sollten gründlich gereinigt werden.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat nach ausführlicher Prüfung der Datenlage entschieden, den monoklonalen Antikörper Nirsevimab (Beyfortus; Sanofi) für alle Neugeborenen und Säuglinge in ihrer ersten RSV-Saison zu empfehlen. Ziel der RSV-Prophylaxe mit Nirsevimab ist es, die Häufigkeit schwer verlaufender RSV-Erkrankungen bei Neugeborenen und Säuglingen in ihrer ersten RSV-Saison in Deutschland zu reduzieren. Insbesondere sollen RSV-bedingte Krankenhausaufnahmen und schwere, lebensbedrohliche Verläufe möglichst gut verhindert werden. Informationen erhalten Sie im Mutter-Kind-Zentrum des Klinikums Neukölln, bei ihrem Kinderarzt oder Online (siehe Link unten).

Das Bezirksamt stellt die wichtigsten Informationen auf seiner Homepage zur Verfügung. Auf diesen Seiten finden Sie neben einem Erregersteckbrief auch Themenseiten zur Prophylaxe für Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder sowie für Senioren. Darüber hinaus steht auf der Internet-Seite auch ein Online Tool zur Verfügung, mit dem die Nutzerinnen und Nutzer herausfinden können, ob Ihnen, Ihrem Kind oder anderen Angehörigen bestimmte Impfungen empfohlen werden.

Alle Hinweise zum Respiratorischen Synzytial-Virus
oder über die Internet-Seiten des RKI