48 Stunden Neukölln goes Britz
Pressemitteilung vom 21.06.2024
48 Stunden Neukölln goes Britz – 28.06. bis 30.06. 2024
Erstmals beteiligen sich die Kulturstiftung Schloss Britz und das Museum Neukölln am Festival 48 Stunden Neukölln.
Weitere Informationen: www.48-stunden-neukoelln.de
Programm im Museum Neukölln
Berliner Lied’24
fünfkanalige Soundscape-Komposition von Bodo Hartwig Jurte im Garten des Museums Neukölln, Alt-Britz 81, 12359 Berlin
Öffnungszeiten: Fr., 28.06. 19:00–20:00 Uhr, Sa., 29.06. 10:00–18:00 Uhr, So., 30.06. 10:00–18:00 Uhr
Das Jahr 1924 gilt als Geburtsjahr der Berliner S-Bahn – ein öffentliches Verkehrsmittel, dass die Metropole über Jahrzehnte auch klanglich prägte. Das unverwechselbare, typische Geräusch der elektrischen Züge aus den 1930er Jahren hallte wie ein Glissando in der Musik, ähnlich einer menschlichen Stimme durch die Häuserschluchten.
Mit ihrer endgültigen Ausmusterung und Verschrottung zu Beginn des neuen Jahrtausends veränderte sich die Geräuschkulisse Berlins jedoch dramatisch, denn die modernen S-Bahnen klingen völlig anders, “kälter”, “steriler”, “unmusikalischer”. Damit verstummte eine vertraute, über 70 Jahre alte, markante und identitätsstiftende Konstante im Klangbild der Stadt für immer.
Bodo Hartwig verarbeitet eigens produzierte Tonaufnahmen des historischen Berlins zu einer Soundscape-Komposition, die diesen verlorengegangenen “Gesang” der alten S-Bahn-Züge zum Leitmotiv macht. Das “Berliner Lied ‘24” ist die Fortsetzung einer 2007 begonnenen Soundscape-Komposition für Stadtklang und Gesang. Im 100. Jubiläumsjahr der Berliner S-Bahn wird sie nun erstmals in der Jurte des Museums Neukölln in Surround-Sound zu hören sein.
Sonderausstellung
BURIED MEMORIES
Vom Umgang mit dem Erinnern. Der Genozid an den Ovaherero und Nama.
Programm der Kulturstiftung Schloss Britz
Letzte Ruhe Fotografie von Bodo Hartwig Gutshof Britz, Alt-Britz 81, 12359 Berlin, Kassenhäuschen im Eingangsbereich
Die klassische rote Telefonzelle wurde 1924 von dem Londoner Architekten Sir Giles Gilbert Scott im Rahmen eines Designwettbewerbs für die britische Post entworfen. Sie diente einst der ungestörten, akustisch abgeschirmten Kommunikation per Fernsprecher. Die letzten Telefonzellen der Deutschen Telekom sind über die vergangenen anderthalb Jahrzehnte vollständig aus dem öffentlichen Raum verschwunden. Dabei steht dieses Stadtmöbel wie kein anderes für das menschliche Bedürfnis nach Ruhe im urbanen Raum. Ihre (vorläufig) letzte Ruhe fanden diese Telefonzellen zu Tausenden in einem Waldstück bei Berlin.
Mit der rein fotografischen Abbildung eines Relikts urbaner Stille entzieht sich Bodo Hartwig ganz bewusst seinem angestammten Ausdrucksmittel – dem Klang. Durch diese Grenzüberschreitung konfrontiert er das Publikum mit dem Experiment, Klang oder Stille aus der Erinnerung oder der Fantasie heraus selbst zu rekonstruieren.
Nachtigall, ick hör dir trapsen
Ein Projekt von Janosch Becker und Hanna Komornitzyk Schlosspark Britz, 12359 Berlin
Öffnungszeiten: Sa., 29.06. 10:00–18:00 Uhr, So., 30.06. 10:00–18:00 Uhr
Nachtigall und Feldlerche, sind zu ikonischen Arten geworden. Von jeher haben ihr außergewöhnlicher Gesang, ihre Lautstärke und ihre Ausdauer die Menschheit fasziniert und inspiriert. Jede:r kennt die Namen dieser Vögel, aber wer weiß schon wie sie klingen oder aussehen? Um Aufmerksamkeit dafür zu schaffen, von wie vielen Nachtigallen und Feldlerchen wir in der Stadt umgeben sind, führt immer dort, wo sich ein reales Revier einer Nachtigall oder Feldlerche befindet, ein QR-Code Besucher*innen zu einer Audioaufnahme. Diese umfassen künstlerische Auseinandersetzungen, die eine der beiden Vogelarten referenzieren, beispielsweise Gedichte, Musik, Filme oder Literatur, onomatopoetische Beschreibungen der Lautäußerungen (vereinfacht: Gesänge), wie sie in Bestimmungsbüchern zu finden sind, oder kurze Geschic hten von Menschen aus Neukölln, die eine Verbindung zu diesen Vögeln haben.
TURBO GLOBAL. Eine irische Erzählung
Mit Arbeiten von Elaine Byrne, Mariechen Danz, Michele Horrigan, Nevan Lahart, Sean Lynch, Niamh McCann Schloss Britz, Alt Britz 73, 12359 Berlin
Öffnungszeiten: Sa., 29.06. 10:00–18:00 Uhr, So., 30.06. 10:00–18:00 Uhr
Die Auswirkungen des Turbokapitalismus im spezifisch irischen Kontext sind das zentrale Thema der Gruppenausstellung TURBO GLOBAL im Schloss Britz mit sechs teilnehmenden irischen Künstler:innen. Unterschiedliche künstlerische und formale Positionen werden miteinander in Beziehung gesetzt. Das Leitmedium sind dabei Videoarbeiten, die Geschichte(n) erzählen und unterschiedlichsten Protagonist:innen eine Stimme geben.
Ein Kooperationsprojekt zwischen der Kulturstiftung Schloss Britz und der Kevin Kavanagh Gallery (Dublin). Diese Ausstellung ist Teil des Projekts Zeitgeist Irland 24, einer Initiative von Culture Ireland und der Botschaft von Irland in Deutschland.
Leise Lichtung
Gemälde von Barbara Duisberg
Foyer Kulturstall / Gutshof Britz
Öffnungszeiten: Sa., 29.06. 10:00–18:00 Uhr, So., 30.06. 10:00–18:00 Uhr
Überlässt man brachliegende Flächen in der Stadt sich selbst, so erobern Pionierpflanzen das Areal und bereiten den Boden für zunehmend vielfältigen Bewuchs. Die entstandene Vegetation entwickelt sich ganz anders als wir es von sorgfältig gestalteten Grünanlagen – wie auch hier im Schlosspark und auf dem Gutshof Britz – gewohnt sind. In beiden Fällen bietet die Natur den gestressten Bewohnern im urbanen Umfeld einen Ort der Ruhe, der Kontemplation. Zugleich bietet die Art der Anlage oft einen Hinweis auf die historische Bedeutung.
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