Auszug – Eine Lesung mit Barbe Maria Linke
Pressemitteilung vom 31.10.2021
04. November 2021 um 18:00 Uhr, Helene Nathan Bibliothek
„Sprechen, unzensiert schreiben können. Das ist es, was zählt.“ Im Mittelpunkt des Romans steht Mira Roth, die mit ihrem Mann Carl und ihren Kindern 1983 die DDR als Dissidentin nach Westberlin verlassen musste. Es blieb die Sehnsucht, der Traum, den Exilanten und Ausgebürgerte aus allen Ländern träumen: Noch einmal zurückzufahren, dahin, wo das abgebrochene Leben spielte, in die Landschaft, zu Freunden und Weggefährten. Scheitert der Versuch, die Grenze zu überwinden? Oder kann eine Begegnung trotz Einreisesperre stattfinden? Mira Roth wagt das Abenteuer, überlistet den Sicherheitsapparat, nimmt den Leser mit zu ihren Freunden. „Wir waren jung. Das Leben war auch in der DDR bunt. Und schön. Und vor allem intensiv.“ Ein Panorama jener Jahre wird sichtbar, eine stickige, dennoch farbenreiche Welt. Das Leben in einer Diktatur, in der Laure, Miras Freundin, neunzehnjährig ins Gefängnis kommt. Fragen bleiben: Hält Freundschaft die Trennung durch Grenzen aus? Wie ist es, sich fremd im eigenen Land zu fühlen? Eine Reisebeschreibung äußerer und innerer Landschaften. Ein Roman von bedrückender Aktualität, der in seiner formalen Experimentierfreude der Vielschichtigkeit des inhaltlichen Ansatzes entspricht.
Barbe Maria Linke geboren und aufgewachsen in der DDR, arbeitete in verschiedenen Berufen und absolvierte ein Theologie-Studium an der Humboldt-Universität. Politisch tätig war sie in den Gruppen Frauen für Frieden und Friedenswerkstatt Ostberlin. Im Dezember 1983 wurde die Familie aus der DDR ausgebürgert. Barbe Maria Linke lebt in Berlin, schreibt Gedichte, Essays, Erzählungen, Romane.
Die Lesung wird durch den Berliner Autorenlesefonds gefördert.
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