Von 14 bis 20 Uhr ist der Club für Jugendliche ab 12 Jahren geöffnet und bietet im offenen Bereich die Nutzung von Billard, Kicker, Tischtennis, Darts, einem Computerraum und Brettspielen. Hinzu kommt ein vielfältiges Kursangebot, das sich nach den Interessen der Besucher*innen richtet. Diese kommen vor allem aus dem musisch-künstlerischen und dem Sport-Bereich, wie etwa Rap, Comiczeichnen, Gitarre, Schneidern und Keramik. Im Sport- und Tanzstudio können die Jugendlichen selbstorganisiert trainieren. Täglich üben dort drei bis vier Tanzgruppen. Über die Webseite, Flyer und den Instagram-Kanal der Einrichtung werden die Jugendlichen über das aktuelle Angebot informiert. Hinzu kommen zahlreiche Ausflüge, Veranstaltungen und zwei Reisen im Jahr. „Seit 20 Jahren fahren wir im Winter immer auf eine Skifahrt nach Südtirol. Im Sommer unternehmen wir dann noch eine Reise innerhalb Deutschlands“, erzählt Gabi Wald.
Vorstellung des Jugendclubs Alte Feuerwache
Bild: Sara Lühmann
Donnerstagnachmittag im Büro des Jugendclubs Alte Feuerwache: Gabi Wald spricht mit einer Jugendlichen über deren anstehende Schulkonferenz und hört sich aufmerksam an, was das Mädchen berichtet. Als Außenstehende merkt man sofort: Für die Jugendlichen in ihrer Einrichtung ist die stellvertretende Leiterin jederzeit und zu allen Themen des Lebens ansprechbar.
„Diese Jugendlichen sind hier angedockt. Wir sind ihre erste Anlaufstelle“, erklärt die Kindheitspädagogin. Seit 2018 arbeitet sie im Jugendclub. Vorher war die fünffache Mutter in einer Behinderteneinrichtung in Neukölln und in einer Lernwerkstatt in Marzahn tätig. Parallel zu ihrer Arbeit im Jugendclub studiert sie aktuell berufsbegleitend Soziale Arbeit. Gemeinsam mit drei festangestellten Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen sowie Honorarkräften organisiert sie die Jugendfreizeiteinrichtung des Jugendamtes. Jede*r Mitarbeiter*in hat einen Themenschwerpunkt, zu dem er*sie Angebote und Projekte erarbeitet. Gabi Wald betreut schwerpunktmäßig die Gender- und Mädchenarbeit.
Seit 23 Jahren ist der Jugendclub im alten Feuerwehrgebäude direkt am U-Bahnhof Weberwiese untergebracht. Das Gebäude teilt er sich mit der kommunalen Galerie „Projektraum“ und der Studiobühne. Vorher befand sich der Jugendclub in einem Wohnhaus, das für die Nutzung nicht geeignet war. „Unser Club ist ein Raum für Jugendliche, an dem sie sich frei bewegen können. Sie können sich zurückziehen und ihren eigenen Interessen nachgehen.“ Gerade im innerstädtischen Friedrichshain verschwinden aufgrund der zunehmenden Bebauung immer mehr solcher Freiräume für freies Spiel und ungestörten Aufenthalt. „Umso wichtiger sind Einrichtungen wie unsere, die Jugendlichen einen gewissen Schutzraum bieten.“