Seit Anfang des Jahres können sie für die offene Kinder- und Jugendarbeit im Bergmannkiez drei große Räume im alten Schulgebäude nutzen. In ihrem eigentlichen Haus, dem Wasserturm in der Kopischstraße, sind es zwölf. „Im Wasserturm ist es ein bisschen offener. Dadurch dass wir dort auch das Erdgeschoss und die Außenfläche viel nutzen, ist es viel einladender. Da kommt eher mal jemand im Vorbeigehen kurz rein, um hallo zu sagen.“ Aber so langsam sind das Team und die Jugendlichen in der Bergmannstraße angekommen, wo sie voraussichtlich bis Frühjahr 2023 sitzen werden. „Vor ein paar Wochen haben wir ein Nachbarschaftsfest im Hof veranstaltet, zu dem 130 Familien aus dem Kiez kamen“, erzählt Sabine Blankenheim. Erstaunlich sei, wie viele neue Menschen sie am Standort hier kennenlernen würden. „Dabei sind wir nur 300 Meter vom Wasserturm entfernt. Aber trotzdem erreichen wir nun eine andere Zielgruppe.“
Die gelernte Erzieherin Sabine Blankenheim arbeitet seit 1999 im Wasserturm. Als 2018 ihr langjähriger Kollege in den Ruhestand ging, bewarb sie sich auf die Leitung. „Ich dachte mir, bevor mir jemand vor die Nase gesetzt wird, mache ich das doch lieber selbst.“ In den 22 Jahren, in denen sie hier im Kiez arbeitet, habe sich dieser extrem verändert. „Durch die Sanierungen der Altbauten sind die Mieten gestiegen. Viele Familien von früher sind weggezogen, Richtung Gropiusstadt und Rudow. Junge Erwachsene, die hier aufgewachsen sind, finden hier in der Gegend keine Wohnung mehr. Die Mischung hat sich verändert.“