Buried Memories

Buried Memories

Museum im Dialog

Ausstellungs- und Akademieprogramm des Museums Neukölln und der Volkshochschule Neukölln

Ziel des Projektes ist es, den von der Zivilgesellschaft in Namibia und Deutschland über Jahre erkämpften Ansatz eines multiperspektivischen Dialoges der Stadtgesellschaft im Rahmen der Ausstellung auch in das Museum Neukölln hineinzutragen. Es geht um die Schaffung eines Dialograumes zur Klärung der Frage, wie ein angemessenes Gedenken an den ersten Genozid des 20. Jahrhunderts gemeinsam gestaltet werden kann. Zur operativen Durchführung des Begleitprogramms gehen das Museum Neukölln und die Volkshochschule Neukölln eine institutionelle Kooperation ein.

Gemeinsam haben das Museum Neukölln und die Volkshochschule Neukölln mit AFROTAK TV, cyberNomads und die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (isd) die Idee entwickelt, insbesondere Personen aus der engagierten Zivilgesellschaft zur inhaltlichen Ausgestaltung dieses Dialoges einzuladen.

Für die Konzeption und Realisation wünschen sich das Museum Neukölln und die VHS Neukölln Partner:innen aus der Zivilgesellschaft, die fachlich fundierte Module im Rahmen des Projektes anbieten. Das Spektrum reicht von Führungen, Workshops, Lesungen und Diskussionen bis hin zu experimentellen künstlerischen Performances.

Auch während der Laufzeit der Ausstellung bleibt der Call for Moderators geöffnet. Ihre Programmvorschläge können Sie hier einbringen.

Ausstellung

Poster Buried Memories

Vom Umgang mit dem Erinnern
Der Genozid an den Ovaherero und Nama

Laufzeit: 5. November 2023 – 21. Juli 2024

Gemeinsam mit der namibischen Künstlerin Isabel Tueumuna Katjavivi begibt sich das Museum Neukölln mit dieser Ausstellung auf den Weg der Annäherung verschiedener Erinnerungskulturen.

Es geht darum, einen Umgang mit dem Völkermord zu finden, der während des Deutsch-Namibischen Krieges der Jahre 1904-1908 verübt wurde. Das Verdrängen, das Nicht-Sehen-Wollen, das Vergessen aber auch der Kampf um das Gesehen-Werden sollen sowohl sinnlich als auch faktisch erfahrbar gemacht werden.

Der sog. Herero-Stein von 1907 steht seit 1973 auf dem Friedhof am Columbiadamm und erinnert an sieben Soldaten, die im vormaligen Deutsch-Südwestafrika zu Tode gekommen sind. Diesem kolonialen Denkmal steht die dekoloniale Perspektive der namibischen Künstlerin Isabel Tueumuna Katjavivi gegenüber. Mit ihrer Rauminstallation führt sie genau das vor Augen, was der Stein verschweigt: den 70.000-fachen Tod der Ovaherero und Nama, das unfassbare Leid, das Trauma, das die Überlebenden und die seither aufwachsenden Generationen prägt.

Damit eröffnet die Ausstellung einen diskursiven Raum, der von der Zivilgesellschaft in Namibia und Deutschland über Jahre gefordert wurde, einen Raum für den multiperspektivischen Dialog der Stadtgesellschaft zur Klärung der Frage, wie wir gemeinsam mit der Erinnerung an das koloniale Erbe Deutschlands künftig umgehen wollen und umgehen können.
Um einen Dialog zu diesen komplexen Themen mit der Zivilgesellschaft führen zu können, haben das Museum Neukölln und die Volkshochschule Neukölln ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm konzipiert.