Handlungsfelder

Gestrichener Regenbogen

Die Lebenssituationen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI) sind von verschiedenen gesellschaftlichen Faktoren bestimmt. Junge Menschen haben anderen Fragen als ältere, Menschen mit Migrationsgeschichte, LSBTI-Geflüchtete und Transgender spezifische Problemlagen. Der Fachbereich wertet Informationen zu diesen Themen aus und gibt Anregungen für Interessierte und Fachkräfte, zum Beispiel durch Fachtagungen und Veröffentlichungen.

Themenübersicht

Hände einer älteren Person halten ein antikes Bild einer jungen Frau

Alter und Pflege

Wie viele homo- und bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen im Alter über 65 Jahre in Berlin leben, kann nicht genau mit Zahlen belegt werden. Vor dem Hintergrund wissenschaftlich fundierter Datengrundlagen zum Anteil von LSBTI an der Bevölkerung und der besonderen Stellung Berlins als Anziehungspunkt für LSBTI gehen qualifizierte Schätzungen von circa 40.000 homo- und bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen aus, die in Berlin ihren Lebensmittelpunkt haben. Viele verbergen bis heute ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität. Der Grund hierfür ist nach wie vor in Angst vor sozialer Ächtung, Diskriminierung und Gewalt zu suchen – Erfahrungen, die viele in den vergangenen Jahrzehnten machen mussten. Bindungen zur Herkunftsfamilie sind häufig kaum (noch) vorhanden. Eine eigene Regenbogenfamilie zu gründen war für die heute ältere Generation rechtlich und vom gesellschaftlichen Klima her praktisch unmöglich. Sie leben deshalb oft vereinzelt und leiden unter Einsamkeit. Negativ besetzte Bilder des Alter(n)s, die in der Gesellschaft und demnach auch in den LSBTI-Communities vorherrschen, können zur sozialen Isolation beitragen. Gleichwohl wollen LSBTI im Alter ihre dritte Lebensphase aktiv planen und ihre Lebensentwürfe selbstbestimmt und ihren Bedarfen entsprechend gestalten. Neben den Maßnahmen, die seit 2009 im Rahmen der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“ (ISV) und deren aktueller Weiterentwicklung in die Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt“ (IGSV) sind es auch die Leitlinien der Berliner Seniorenpolitik, die dazu beitragen, die Lebenssituation von LSBTI im Alter zu verbessern.

Politik des Landes Berlin für LSBTI im Alter und in der Pflege

Projekte und Initiativen

  • Schwulenberatung Berlin: Netzwerk Anders Altern

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Weiterführende Informationen

Gesicht mit farbigen Streifen

Lesbisch, schwul, bisexuell, trans- oder intergeschlechtlich – alles ganz normal? Von wegen! Am Arbeitsplatz ausgegrenzt, von Mitschüler*innen verlacht, in der Familie unterdrückt – LSBTI sind noch längst nicht akzeptiert.

Die Verfassung von Berlin, Artikel 10, Absatz 2 besagt, dass niemand aufgrund der sexuellen Identität bevorzugt oder benachteiligt werden darf. Dieser Verfassungsgrundsatz ist in das Gesetz zur Gleichberechtigung von Menschen unterschiedlicher sexueller Identität auf einfachgesetzlicher Ebene in Berlin umgesetzt worden. Und auch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt Menschen vor Diskriminierungen unter anderem aufgrund der sexuellen Identität.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung

Aktuelle Studien und Erhebungen

Studie zu Lebenssituationen und Diskriminierungserfahrungen schwuler und bisexueller Männer

  • Nr. 32: Lebenssituationen und Diskriminierungserfahrungen schwuler und bisexueller Männer

    PDF-Dokument (1.2 MB)

Studie zu Gewalt- und Mehrfachdiskriminierungserfahrungen von LBT*

  • LesMigraS-Studie – Zusammenfassung

    PDF-Dokument

  • LesMigraS-Studie Gesamt

    PDF-Dokument

Erhebung der Europäischen Grundrechteagentur FRA zu LGBT* in der EU

Recht und Gesetz

Beratung und Unterstützung

Zeitungen für die Karriereplanung

Arbeit und Beruf

Symbole rund um die Themen Behinderung und Barrierefreiheit

BeHinderung, chronische Erkrankungen, Krisen- und Psychiatrieerfahrung

Schultafel

Bildung

Auf Schulhöfen ist „schwul“ ein weit verbreitetes Schimpfwort. Lesbische, schwule, bisexuelle und transgeschlechtliche Schülerinnen und Schüler brauchen jedoch gerade in der Zeit des Coming-outs ein diskriminierungsfreies und akzeptierendes Umfeld – genauso wie intergeschlechtliche junge Menschen und die Kinder homosexueller Eltern. Auch lesbische, schwule und transgeschlechtliche Lehrkräfte fürchten häufig Diskriminierung. In Berlin gelten Richtlinien und Rahmenlehrpläne, wonach homo- und heterosexuelle Lebensweisen in Schulen als gleichwertiger Ausdruck menschlicher Sexualität und Identität behandelt werden. Mit der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt“ hat der Senat Maßnahmen zur Fortbildung der Lehrkräfte und zur Unterstützung der LSBTI-Schüler*innen entwickelt.

Projekte und Initiativen

Weiterführende Informationen

Flaggen schweben über einer Hand

Flucht und Migration

Zeichnung Regenbogenfamilie

Familie

Wenn Eltern lesbisch, schwul, bisexuell, trans*- oder intergeschlechtlich sind, wachsen die Kinder in einer Familie auf, die als „Regenbogenfamilie“ bezeichnet wird. Wenn sich ein Kind oder Jugendlicher als schwul, lesbisch oder transgeschlechtlich outet, sind die Eltern und Familienmitglieder – meist unerwartet – damit konfrontiert. Der Berliner Senat setzt sich für gleiche Rechte und Chancen für alle Kinder ein. Im Rahmen der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“ sind Maßnahmen entwickelt worden, um pädagogische Fachkräfte zu sensibilisieren, zum Beispiel in Kindertageseinrichtungen und Erziehungsberatungsstellen.

Aktuelle Studien und Erhebungen

  • Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie zur Situation von Kindern in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften

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Projekte und Initiativen

Historisches Foto vom Bahnhof Friedrichstraße

Geschichte und Erinnerungskultur

verzweifelter Mann sitzt im Wald auf einer Bank und stützt die Hände in den Kopf

Gewalt und vorurteilsmotivierte Kriminalität

Weltkarte mit farbigem Hintergrund

Internationales

Bemalte Hände mti Smileys

Kindheit und Jugend

Lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Kinder und junge Menschen haben wie alle anderen ein Recht auf Achtung und Förderung ihrer Persönlichkeit. Der Geschlechtsidentität geben schon kleine Kinder Ausdruck, die sexuelle Orientierung wird den meisten in der Jugendzeit bewusst (Coming-out). LSBTI-Jugendliche erleben häufig Diskriminierung und Ausgrenzung, die zu starken psychischen Belastungen führen kann. Mit der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt“ hat der Berliner Senat Maßnahmen entwickelt, damit die Fachkräfte der Jugendhilfe mit den Themen „sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität“ kompetent umgehen.

Projekte und Initiativen

Foto eines schwulen Mannes, der am Fußballtor lehnt

Sport

Ein zentraler Bereich des menschlichen Miteinanders ist heute der Sport. Doch auch im Sport erleben LSBTI-Menschen Diskriminierungen, sei es durch Diffamierungen oder Beleidigungen. Homosexualität ist in vielen Sportarten noch ein Tabu, so zum Beispiel im Männerfußball.

Dennoch rückt das Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt immer mehr in den Vordergrund und findet mehr Beachtung auch in den Medien und der Politik. So zählt die Bekämpfung von Homo- und Transphobie im Sport beispielsweise als eine Maßnahme der Berliner Initiative Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt.

Projekte und Initiativen

Weiterführende Informationen

Bild von Charlotte von Mahlsdorf

Trans* und Intergeschlechtlichkeit

  • Hier finden Sie Informationen und Materialien zum Handlungsfeld Trans- und Intergeschlechtlichkeit.

Gut zu wissen!

LSBTI

Dieser Begriff steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle sowie trans* und inter*geschlechtliche Menschen.

Trans*

Die Bezeichnung „Trans*“ – mit hochgestelltem Sternchen – wird im deutschen Kontext als Oberbegriff für ein breites Spektrum von Identitäten und Lebensweisen von Menschen verstanden, die sich nicht (nur) mit dem ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren.

Gender-Gap/Unterstrich

Der Unterstrich, auch Gender-Gap genannt, bietet symbolisch Raum für Menschen, die sich nicht (nur) in der Zweigeschlechtlichkeit (Frau – Mann) verorten (möchten), beispielsweise im Wort Akustiker_innen.