Kunst am Bau: Entscheidung im Kunstwettbewerb für das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung

Pressemitteilung vom 12.10.2023

Am Dienstag, den 26. September 2023, kam der Kunst-am-Bau-Wettbewerb für das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung mit der Sitzung des Preisgerichts unter Vorsitz des Künstlers Andreas Schmid zum Abschluss. In der mehrstündigen Beratung wurden alle zwölf eingereichten Entwürfe intensiv diskutiert. In einer knappen Entscheidung gewann der Entwurf „Hausbau. Eine Spurensuche“ von Martin Binder.

1. Rang: „Hausbau. Eine Spurensuche“ von Martin Binder
2. Rang: „Ei 35:1“ von Karin Sander
3. Rang: „Reweaving“ von José Délano

Für die Arbeit „Hausbau. Eine Spurensuche“ wurde eine Realisierungsempfehlung ausgesprochen. Die Arbeit von Martin Binder thematisiert die Herkunft und industrielle Verarbeitung der drei zentralen im Erweiterungsbau verwendeten Materialien: Holz, Glas und Beton. Diese Baustoffe werden bis zu ihren Quellen – Kalksteinbruch, Quarzsandgrube, Fichtenwald – zurückverfolgt und die Prozesse ihrer industriellen Verarbeitung fotografisch und filmisch dokumentiert. Großformatig gedruckte Bilder der Quarzsandgrube und des Kalksteinbruchs werden im Foyer zu sehen sein, während sich die Fotografie der Fichte von dort über die vier Etagen des Turms erstreckt. Die filmische künstlerische Spurensuche über den jeweiligen Weg der industriellen Verarbeitung der Materialien von ihrem Ursprung hin zum Baustoff ist über NFC (Near Field Communication) neben den Großbildern abrufbar.

Das Preisgericht begrüßte die ästhetische Umsetzung der abstrakten Komposition sowie die künstlerische Auseinandersetzung mit einem hochaktuellen Thema. Besonders herausgestellt wurde der Aspekt der industriellen Verarbeitung, auch in mahnendem Sinne: Die Arbeit rege dazu an, sich mit den gesamtgesellschaftlichen Fragen der ressourcenintensiven Art zu leben und zu bauen zu beschäftigen.
Der nichtoffene einphasige Kunstwettbewerb für zwölf eingeladene Künstlerinnen wurde im Frühjahr 2023 von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt – unter der Beteiligung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung – ausgelobt. Dem nichtoffenen einphasigen Kunstwettbewerb war ein europaweit offenes Bewerbungsverfahren vorangegangen. Anlass sind die laufenden Baumaßnahmen am Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, die Errichtung des Erweiterungsbaus und die Sanierung des Bestandsgebäudes.

Aufgabe des Kunstwettbewerbs war es, einen künstlerischen Entwurf zu erarbeiten, der sich mit der Architektur, dem räumlichen Kontext und der Nutzung als Museum und Archiv auseinandersetzt – einem Ort für kreatives Lernen, interdisziplinären Austausch und kritischen Dialog. Die Wahl des künstlerischen Mediums war den Teilnehmenden freigestellt. Für die Realisierung von Kunst am Bau stehen bis zu 275.000 Euro brutto zur Verfügung.

Die Wettbewerbsentwürfe werden vom 25. Oktober bis 28. November 2023 im temporary bauhaus-archiv, Knesebeckstraße 1, 10623 Berlin, zu sehen sein. Die Ausstellung wird am Dienstag, den 24. Oktober 2023, um 18:30 Uhr eröffnet. Der Eintritt ist frei.

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Presseunterlagen und Bildmaterial stehen unter folgendem Link zum Download zur Verfügung: www.bauhaus.de/de/presse