Europaweit offener zweiphasiger Kunstwettbewerb für die Neubauten Institut für Mathematik (MATH) und Interdisziplinäres Zentrum für Modellierung und Simulation (IMoS) der Technischen Universität Berlin entschieden

Pressemitteilung vom 01.12.2022

„Kunst am Bau“ ist seit den 1970er Jahren auf Grundlage der Allgemeinen Anweisung zur Vorbereitung und Durchführung von Bauaufgaben Berlins – ABau – II 130 ein integraler Bestandteil der Baukultur im Land Berlin. In Verbindung mit der Errichtung der Neubauten für das Institut für Mathematik (MATH) und das Interdisziplinäre Zentrum für Modellierung und Simulation (IMoS) der Technischen Universität Berlin lobte die Senatsverwaltung für Kultur und Europa – unter Beteiligung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung und der Technischen Universität Berlin – im Dezember 2021 einen europaweit offenen zweiphasigen Kunst am Bau-Wettbewerb aus.

Aufgabe des Kunstwettbewerbs war es, für die Neubauten MATH und IMoS in der Fasanenstraße 89–90, Berlin, Kunst am Bau zu entwickeln, die einen Bezug zum Standort, dessen Architektur und räumlichen Kontext herstellt, sich mit den lebendigen Orten der Lehre, der Forschung und des Austausches auseinandersetzt sowie die Themen Internationalität und Interdisziplinarität reflektiert. Erwartet war ein eigenständiger künstlerischer Beitrag, der durch seine Qualität und Aussagekraft überzeugt. Es blieb den Künstlerinnen und Künstlern freigestellt, ein künstlerisches Konzept für den Neubau MATH oder den Neubau IMoS oder übergreifend für beide Neubauten einzureichen. Für die Realisierung der Kunst am Bau am Standort MATH standen bis zu 320.000 Euro, am Standort IMoS bis zu 207.000 Euro zur Verfügung. Mit der zweitägigen Sitzung des Preisgerichts am 09. und 10. November 2022 kam der Kunstwettbewerb zu seinem Abschluss.

Unter dem Vorsitz der Künstlerin Katrin Schmidbauer empfahl das Preisgericht für den Standort Neubau MATH einstimmig die Arbeit „FOLIUM“ des Künstlers Stefan Sous, Düsseldorf, zur Realisierung.

Der Siegerentwurf, eine über 13 Meter hohe, aus Corten-Stahl einem echten Blattskelett nachempfundene Plastik, wurde von dem Künstler für den Luftraum zwischen dem 2. und 6. OG des Neubaus MATH entwickelt. Das Preisgericht begrüßte das Wirkungspotenzial der Skulptur, den Bezug zur Natur und die Vielzahl an möglichen Assoziationen wie zum Beispiel zu Netzen, Strukturen, Systemen aber auch zu Vergänglichkeit und zum Verständnis von Natur. Der Bezug der Arbeit zur vorhandenen Architektur wurde vom Preisgericht als produktiver Kontrast wahrgenommen. Die Arbeit füge sich in die Struktur des Gebäudes ein, wirke aber leicht und trotz ihrer starren Materialität zerbrechlich und filigran. Positiv bewertet wurden außerdem die Lust zum genauen Hinschauen, die die Skulptur erwecke, um Neues zu entdecken und das Staunen, das sie evoziere.

Für keinen der für den Standort IMoS eingereichten Entwürfe sprach das Preisgericht eine Realisierungsempfehlung aus. Das Preisgericht empfahl vielmehr in einem Sondervotum, den Entwurf „34 Stäbe“ der Künstlerin Siham Issami, Berlin, für den Standort IMoS zu überarbeiten und dort umzusetzen. Die Positionierung der in vier Kategorien unterteilten unterschiedlich hohen, aus Edelstahl bestehenden 34 Stäbe greift die Eckpunkte der architektonischen Struktur und mit der Zahl 34 die Fibonacci-Zahlenreihe auf. Das Preisgericht begrüßte die räumliche Entfaltung und die charmante Einfachheit des Entwurfes. Es betonte den spielerischen Aspekt der Installation und merkte zugleich an, dass dieser Effekt durch Einhaltung strenger mathematischer Regeln erreicht wurde. Das Preisgericht ist überzeugt, dass diese für den Standort MATH entwickelte Arbeit das Potenzial aufweist, sich mit entsprechenden Anpassungen zur Realisierung am Standort IMoS zu eignen.
Hierzu bedarf es der Bereitschaft der Entwurfsverfasserin zu einer entsprechenden Überarbeitung und Anpassung an das Budget für dieses Gebäude.

Die Neubauten MATH und IMoS nach den Entwürfen des Büros Code Unique Architekten aus Dresden zusammen mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden/Berlin, und CSZ Ingenieur Consult, Dresden/Berlin, befinden sich im Bau. Die Fertigstellung des Gebäudes IMoS ist für Mitte 2023 geplant, die des Neubaus MATH für Anfang 2025. Im Neubau IMoS werden zukünftig in zahlreichen Hochtechnologiebereichen fächerübergreifende nationale und internationale Forscherteams räumlich zusammengeführt. Der Neubau MATH wird mit großen Hörsälen, zentralen Lehrbereichen, einer Fachbibliothek und einer Cafeteria ausgestattet. Die Lehre im Neubau MATH richtet sich an fast alle Studierenden der Technischen Universität Berlin aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Studiengängen.

Eine digitale Ausstellung der 20 in der zweiten Phase des Kunstwettbewerbs ausgearbeiteten Konzepte wird voraussichtlich ab Dezember auf der Plattform www.wettbewerbe-aktuell.de freigeschaltet und für drei Monate zu sehen sein. Weitere Informationen werden in Kürze auf der Internetseite der Senatsverwaltung für Kultur und Europa unter folgendem Link abrufbar sein:

https://www.berlin.de/sen/kultur/foerderung/foerderprogramme/kunst-im-stadtraum-und-kunst-am-bau/kunst-am-bau/artikel.86173.php

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