Um auf Grundlage der Rochade ein schlüssiges Gesamtkonzept für die Neue Mitte Tempelhof zu finden, führte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg vom Herbst 2019 bis September 2020 ein kooperatives Werkstattverfahren durch.
Anders als bei den oftmals üblichen Planungswettbewerben bietet das Format des Werkstattverfahrens die Möglichkeit, in mehreren Phasen und mit Berücksichtigung der Entwicklungsperspektiven der zukünftigen Gebäudenutzerinnen und -nutzer und unter Einbindung der Öffentlichkeit ein Konzept zu erarbeiten.
In dem dialogorientierten Prozess, welcher speziell auf die Neue Mitte Tempelhof zugeschnitten wurde, entwickelten vier Planungsteams parallel ein städtebaulich-freiraumplanerisches Konzept für das Gebiet.
Über eine europaweite Ausschreibung haben sich die folgenden vier internationalen Teams für die Mitwirkung im Werkstattverfahren qualifiziert:
ADEPT, TOPOTEK1
Coido, Bruun & Möllers
Superwien, Siri Frech, IPG
Teleinternetcafé, Treibhaus Landschaftsarchitektur
Wesentliche Themen und Fragen an die Teams wurden in der Aufgabenstellung zusammengefasst:
Wie kann ein attraktives Zentrum rund um das Rathaus Tempelhof entstehen?
Wie kann ein vielfältiges, lebenswertes Wohnquartier an der Götzstraße aussehen?
Wie lassen sich die bestehenden Parkanlagen zu einem Netz an attraktiven Grünräumen verbinden?
Um die Bürgerinnen und Bürger intensiv in den Dialog einzubeziehen, wurden insgesamt vier öffentliche Werkstätten durchgeführt. Bei den Werkstätten haben die Planungsteams ihre Zwischenergebnisse präsentiert und mit den beteiligten Planenden, Fachleuten, lokalen Akteurinnen und Akteuren und der interessierten Öffentlichkeit intensiv diskutiert.
Die im Gebiet ansässigen Akteurinnen und Akteure wie kirchliche Institutionen, Pfadfinder und Pfadfinderinnen, Kleingartenverein wurden intensiv in das Verfahren eingebunden.
Begleitet wurde der Prozess durch ein Beratungsgremium, welches den Teams unter Berücksichtigung der Anregungen aus der Öffentlichkeit und der lokalen Akteurinnen und Akteure im Anschluss an die Veranstaltungen sowie einer zusätzlichen internen Werkstatt Hinweise zur Überarbeitung gab. Teil des Gremiums waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Öffentlichkeit.
Um dem öffentlichen Charakter des Verfahrens Rechnung zu tragen, wurde – entgegen der ursprünglichen Überlegung und angesichts des Wunschs von Bürgerinnen und Bürger nach intensiver Beteiligung auch die Sitzung während der Abschlusswerkstatt am 23. September 2020 zur Auswahl des Entwurfes in Anwesenheit der Öffentlichkeit durchgeführt.