Starkregenereignisse, Hitze- und Dürreperioden oder fehlende nächtliche Abkühlungen werden in den kommenden Jahren weiterhin drastisch zunehmen. Vor diesen und vielen weiteren Folgen des Klimawandels wurde erneut im 6. Sachstandsberichts des Weltklimarats gewarnt. Um aber die festgelegten Klimaziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, ist die Umsetzung der Energiewende notwendig.
Für eine Großstadt wie Berlin ist diese urbane Energiewende unter anderem aufgrund der hohen Energiebedarfsdichte und der knappen, verfügbaren Flächen für regenerativen Strom- und Wärmeerzeugung eine besondere Herausforderung und Verantwortung. Daher sind städtische Klimaschutz- und Klimaanpassungsstrategien auch wichtige Themen in der Stadtplanung und
-entwicklung. Berlin selbst hat sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt und wird damit seiner Vorreiterrolle gerecht: Bis 2045 soll die Stadt klimaneutral sein. Zur Umsetzung dieser Ziele legt das Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz die rechtlichen Grundlagen für zentrale Instrumente wie das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm und das digitale Monitoring- und Informationssystem.
Auch die Neue Mitte Tempelhof nimmt sich dieser Verantwortung an. Das rund 62 Hektar große Städtebaufördergebiet wird in den nächsten Jahren aufbauend auf den Ergebnissen des kooperativen städtebaulichen Werkstattverfahrens städtebaulich neugeordnet und umgestaltet. Für die Realisierung eines nachhaltigen und zukunftsfähigen Stadtquartiers, wird ein integriertes Konzept zu Klimaschutz und -anpassung formuliert und umgesetzt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer nachhaltigen Energieversorgung. Die Erarbeitung erfolgt durch die Berliner Stadtwerke KommunalPartner GmbH im Auftrag des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg in Zusammenarbeit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen.
Welche Schritte sind im Einzelnen vorgesehen? Zunächst werden eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation und eine Potentialanalyse vorgenommen. Dabei werden Bedarfe und bereits bestehende Möglichkeiten von Gebäuden und Freiflächen für die klimagerechte (Weiter-) Entwicklung untersucht. Ausgehend von diesen Analysen werden im Anschluss Handlungsempfehlungen zu den Themen „Energieversorgung und -bedarf“, „Anpassungen an die Folgen des Klimawandels“, „klimaschonendes / ökologisches Bauen“, „Kreislaufwirtschaft“ und „Mobilität“ abgeleitet. Bereits vorhandene Konzepte oder Instrumente wie unter anderem die Vorbereitenden Untersuchungen oder der Stadtentwicklungsplan Klima konkret fließen als Input mit ein.
In einem weiteren Schritt wird ein Leitbild zum Klimaschutzkonzept ausgearbeitet, das beschreibt wie sich die Klimamaßnahmen bei der Umgestaltung des Gebiets nachhaltig auf das neue Stadtquartier auswirken. Anschließend wird, aus dem Leitbild abgeleitet, ein Maßnahmenkatalog mit den zuvor genannten Themenfeldern erstellt.
Hierzu stellten am 15. Dezember 2022 die Projektbeteiligten in einer öffentlichen “Abschlussveranstaltung” die geplanten Maßnahmen zum Klimaschutzkonzept vor.