Experiment

Stadt auf Probe

Die alltägliche Praxis in der Entwicklung ↦offener Städte ist durch „Versuch und Irrtum“ geprägt. Durch die ↦Aneignung von Räumen können Ideen getestet und überraschende Erkenntnisse gewonnen werden. Oft sind aus solchen gewagten und unsicheren Experimenten Modellprojekte entstanden. Darin werden neue Formen des Wohnens und Arbeitens erprobt, die Initiatorinnen und Initiatoren beschäftigen sich mit Innovationen im Bereich Klima und Mobilität oder ergründen die Potenziale des ↦zirkulären Wirtschaftens und der nachhaltigen Lebensmitelversorgung. „Versuch und Irrtum“ eröffnet neue Perspektiven für die Gestaltung der gebauten Umwelt und macht sich die Unvorhersehbarkeit der ↦Zukunft als Prinzip zu eigen. Auch beim Verwaltungshandeln könnte das Experimentieren eine größere Rolle spielen. So wird zum Beispiel im ↦Planungsrecht derzeit die Rolle von Experimentierfächen diskutiert. Dabei ist noch unklar, wie der Anspruch des Planungsrechts, eine vorausschauende und ausgewogene Entwicklung des gesamten Gemeindegebiets zu betreiben, mit situativ verhandelten Nutzungsexperimenten zusammenpasst.

Beispiele

Stadt auf Probe, Görlitz

In Görlitz werden die Herausforderungen kleinerer Städte in Randlage zum Potenzial. Im Rahmen eines Projekts der Nationalen Stadtentwicklungspolitik konnten Interessierte, Selbstständige Freischaffende vier Wochen das Leben in Görlitz testen. Dazu stand ihnen kostenlos eine Probewohnung und ein Probearbeitsraum zur Verfügung. Eine gut vernetzte Ansprechperson unterstützt die Probewohnenden bei der Kontaktaufnahme und Netzwerkbildung vor Ort. www.stadt-auf-probe.ioer.eu