NO11: Zum „Alexanderplatz“ geht's durch das Revier Gorin

Stimmungsvoller Gorinsee

Wanderkarte

Gestartet wird auf der Landstraße 304, an der Haltestelle “Anglersruh”, nordöstlich von Berlin im Revier Gorin. An diesem Ausgangspunkt befindet sich nicht nur die Hundehalterschule “Bello Inn”, sondern auch eine sehr markante große Freifläche, die durch den massiven Sturm im Jahre 2002 entstanden ist. In diesem Buchenwald sind damals große stattliche Buchen nur durch die Kraft des Windes umgerissen worden. Vor einiger Zeit wurde auf dieser Fläche durch Forstleute neue kleine Bäume gepflanzt, die durch einen Zaun vor Wildverbiss geschützt werden. Direkt südlich dieses Zauns geht es, vorbei an einer Schranke, hinein in die Probstheide. Besonders auffällig ist, dass in der Probstheide neben den typischen Kiefern sehr viele Buchen zu sehen sind. Gerade dieser Mischwald macht diese Wanderung sehr interessant. Wer im Sommer dort wandern geht, wird die schattenspendenden Laubkronen zu schätzen wissen.

Auf dem Weg in westliche Richtung kann man immer wieder große freigelegte Wurzelteller und gesplitterte Bäume sehen. Bei genauerer Betrachtung kann man auch erkennen, wie dieses Totholz durch die Natur belebt und aufgelöst wird. Pilzarten wie z.B. der Zunderschwamm, der hauptsächlich an Buchen und Birken zu finden ist, posiert beeindruckend mit seinen Fruchtkörpern an den Stämmen. Weiter hinein in den Wald sieht man linker Hand kleine Douglasienansammlungen, die sich dort gegen die Kiefern behaupten. Nach ca. einem Kilometer kreuzt man eine Stromleitungstrasse. Diese Trasse wird nur mit kleinen Kiefernbäumchen bepflanzt, damit eine zu dichte Annäherung an die 110.000 Volt führenden Stromkabel durch Bäume ausgeschlossen ist. Der Weg führt automatisch auf einen neuen Weg, dem in südöstliche Richtung weiter gefolgt wird. Nach der Querung des “Postweges”, der den Ortsteil Waldfrieden mit Basdorf verbindet, kommt man schon bald an einen neuangelegten Rastplatz. Wer möchte, kann dort an dieser sehr aufwendig gefertigten Sitzgruppe die erste Rast einlegen. Immer wieder kann man im Revier Gorin sehen, dass die Forstleute bei den Erholungseinrichtungen viel Wert auf Qualität legen.

Weiter geht es geradeaus bis zu einem früheren Feuchtgebiet – den “Pütten”.
Die Pütten waren früher wassergefüllte Senken. Die Stilllegung der Rieselfelder in dieser Region führte zu einer leichten Grundwasserabsenkung, was zur Trockenlegung dieser Pütten geführt hat.

Die Pütten werden in südliche Richtung umrundet. Auf der anderen Seite dieser Senke befindet sich ein weiterer Wegweiser in Richtung Gorinsee. Der Gorinsee ist auch das nächste größere Ziel auf dieser Wanderung. Dieser Weg, dem nun gefolgt wird, trägt den Namen “Lehmbahn” und ist der Weg, der im Revier Gorin vor vielen Jahren als erster befestigt wurde. Nach einiger Zeit erreicht man den “Alexanderplatz”.

Der “Alex” trägt seinen Namen seit den 70er Jahren und wurde durch den früheren Förster Ulrich Korn und seine Mitarbeiter so benannt. Dieser Sammelpunkt für Führungen, Wanderungen und andere Aktionen wurde mit dem Sammelpunkt im Herzen Berlins verglichen und bekam so seinen Namen.

Dieser Kreuzungspunkt wird zu einem späteren Zeitpunkt auf dieser Wanderung erneut gequert.

Die Tour führt weiter geradeaus nach Südwesten und man gelangt bald an eine weitere Trasse quer durch den Wald, die mit kleinen Kiefernbäumen bepflanzt ist. Auch diese Trasse hat den gleichen freihaltenden Sinn wie die erste überquerte Trasse. Doch bei dem Blick in die Höhe sind keine Stromleitungen zu sehen. An dieser Stelle befinden sich Gasrohe unter der Erde. Damit diese Rohre nicht durch das Wurzelwerk großer Bäume beschädigt werden, dürfen auch hier nur kleine Bäume stehen.

Auf dieser Fläche werden z.B. durch den Förster und seine Mitarbeiter regelmäßig zur Weihnachtszeit Weihnachtsbaum-Aktionen für die Bevölkerung angeboten. Bei dieser sehr beliebten Veranstaltung im Dezember eines jeden Jahres kommen über 1000 Menschen, um sich bei Lagerfeueratmosphäre mit Genehmigung des Försters einen Weihnachtsbaum aus dem Wald in die gute Stube zu holen.

Auch diese Trasse wird nur überquert und schon nach wenigen Metern geht ein Weg nach Osten (links) ab. An diesem Weg befindet sich ein Wegweiser mit dem Hinweis auf ein Gasthaus in 0,9 km. Diesem bitte folgen, denn dort ist das nächste Ziel. Der Weg schlängelt sich durch den Wald bis er zum Uferweg des Gorinsees wird.

Die erste malerische Bucht, an der dieser Weg vorbei führt, war bereits Drehort für einige Filme. Der bekannteste Film ist z.B. “Die Frau vom Checkpoint Charlie” mit Veronica Ferres in der Hauptrolle. In den Sommermonaten ist diese Bucht auch eine beliebte FKK-Badestelle.

Am Ufer des Gorinsees geht es weiter bis zum Gasthaus “Am Gorinsee”. Diese gemütliche Wirtschaft mit großem Wintergarten bietet zum Beispiel auch Wildspezialitäten aus den Wäldern der Berliner Forsten. An warmen Tagen ist ein Besuch des schönen Gastgarten zu empfehlen. Zusätzlich hält das Gasthaus einige Gästezimmer bereit.

Dies ist auch der Punkt, an dem die Wanderung mit dem Ausflugstipp Eine Entdeckungsreise durch die Bucher Rieselfelder zum Gorinsee verbunden werden kann.

Die Wanderung geht hinter dem Gasthaus wieder zurück in nördliche Richtung. Dazu ist es am einfachsten, bis auf den dort befindlichen Parkplatz zu gehen und dann auf dem Zubringerweg hinter dem Gasthaus weiter zu laufen. Schon nach wenigen Metern gelangt man an eine Schranke, die umrundet wird. Nun befindet man sich auf dem Gelände eines Campingplatzes, der aber nur in den wärmeren Monaten genutzt wird. Nach der Umrundung einer weiteren Schranke geht es wieder in den Wald, schnurgerade nach Norden zurück zum “Alex”. Dieser wird erneut überquert und man geht weiter nach Norden auf dem Naturpark Barnim Meridian.

Dieser 44 Kilometer lange Radwanderweg führt von Berlin-Blankenburg hinein in den Naturpark Barnim bis nach Marienwerder. Der Meridian wurde 1997 von dem damaligen Senator Strieder und Herrn Platzek eingeweiht.

Auf dem Meridian gelangt man nun in die Basdorfer Heide. Im Gegensatz zur Probstheide, in der die Buchen sehr dominant sind, beherrschen dort nun neben den Kiefern die Eichen das Waldbild.

Dieses veränderte Bild wird einen Kilometer nach dem Alex deutlich. Man steht an einer Wegkreuzung, an der auf der rechten Seite ein dichter Nadelwald beginnt, und auf der linken Seite öffnet sich der Blick auf eine Fläche mit alten bis sehr alten Eichen. Dort zwischen den Eichen und dem Totholz kann man mit scharfem Auge auch einen der “Wächter von Fangorn” sehen. Die eingefleischten “Herr der Ringe”-Fans wissen, welche Gestaltenwandler gemeint sind. Wer einen kleinen Abstecher an dieser Wegekreuzung nach Westen (links) machen möchte, steht nach ca. 100 Metern vor einer unglaublich bizarren alten Eiche, bei der man leicht das Gefühl von “Mittelerde” bekommen kann.

Wie man sieht, kann man an diesem Ort mit dem richtigen stimmungsvollen Wetter schnell in die Welt der Phantasie abschweifen.

In der Mitte dieser Lichtung wurde eine Streuobstwiese angelegt. In einigen Jahren werden dort Apfel-, Pflaumen- und Birnenbäume zu mehr Multifunktionalität und Biodiversität des Waldes beitragen.

Die Wanderung geht an der Kreuzung geradewegs weiter nach Norden. Nach einem leichten Linksknick gelangt man auf eine asphaltierte Straße, der man weiter nach Norden folgt. Diese Straße geht an einer Schranke über in den Bernauer Weg. Dort verlässt man den Wald und läuft weiter bis zur Basdorfer Hauptstraße. An der wird nach Westen (links) abgebogen und von da ab geht es 2,5 Kilometer geradeaus, über die Prenzlauer Straße, bis zum Bahnhof Basdorf. Das Ende der Wanderung erreicht.

Wer diese ca. 14 Kilometer zu Fuß hinter sich hat, wird dort glücklich und erschöpft in die Bahn steigen und daran denken: “Nach der Wanderung ist vor der Wanderung.”